Wenn in kurzer Zeit Hunderttausende Menschen ins Land kommen, stellt das für jede Nation eine gewaltige Herausforderung dar. Und dennoch wirkt es befremdlich, dass Migration praktisch alle anderen Themen von den Titelseiten verdrängt. Den Klimawandel. Die Ungleichheit. Zerfallende Staaten. Also die eigentlichen Ursachen der Migration. Zygmunt Bauman spricht angesichts der emotionalen Debatte von einer moralischen Panik. Und er stellt die Frage, wer von dieser Panik (oder Panikmache?) profitiert. Nicht zuletzt, so der Soziologe, populistische Politiker, die endlich klare Kante zeigen können - zumindest solange sie nicht in der Verantwortung stehen.
Inmitten der Hysterie und der zunehmenden Xenophobie plädiert Bauman für Gelassenheit und Empathie. In einer Welt, in der Geld, Bilder und Waren frei zirkulieren und ob deren Kugelform sich die Menschen »nicht ins Unendliche zerstreuen können« (Kant), werden wir lernen müssen, mit den anderen zusammenzuleben.
Weiterführende Informationen
Personen: Bauman, Zygmunt
MQ 3045 B347-01 (5)
Bauman, Zygmunt:
¬Die¬ Angst vor den anderen : ein Essay über Migration und Panikmache / Zygmunt Baumann ; aus dem Englischen von Michael Bischoff. - 5. Auflage. - Berlin : Suhrkamp, 2018. - 124 Seiten
Einheitssacht.: Strangers at our door
ISBN 978-3-518-07258-5
Soziologie: Einführung und Geschichte - Buch