Diese erstmals 1933 veröffentlichte Arbeit ist ein Grund- und Begründungstext soziographischer Forschung. Ihr Ziel war es, mit den Mitteln moderner Erhebungsmethoden ein Bild von der psychologischen Situation einer Arbeitslosenpopulation (Marienthal in Niederösterreich) zu gewinnen. Zwei Aufgaben mußten gelöst werden - eine inhaltliche: zum Problem der Arbeitslosigkeit Material beizutragen, und eine methodische: einen sozialpsychologischen Tatbestand umfassend darzustellen. Die Forschungsgruppe hat sich, nach einer längeren Vorbereitungsphase, einige Wochen in Marienthal aufgehalten. Das dort gesammelte Material (Ergebnisse von Interviews, Berichte von Betroffenen und Gemeindefunktionären, Tagebuchnotizen, Briefe, Beobachtungsprotokolle, statistische Daten) wurde in gemeinsamen Arbeitssitzungen der Forscher gesichtet, ausgewertet, analysiert. So entstand schließlich ein im großen und ganzen paradigmatisches Untersuchungsbild von konzentrierter Arbeitslosigkeit, ihren wirtschaftlichen, psychischen und sozialen Folgephänomenen, dessen Hauptmerkmale nach wie vor aufschlußreich sind für empirische Sozialforschung auf diesem Feld.
Personen: Jahoda, Marie
Standort: Harburg
MS 5350 J25-01 (24)
Jahoda, Marie:
¬Die¬ Arbeitslosen von Marienthal : ein soziographischer Versuch über die Wirkungen langandauernder Arbeitslosigkeit ; mit einem Anh. zur Geschichte der Soziographie / Marie Jahoda ; Paul F. Lazarsfeld ; Hans Zeisel. - 24. Aufl. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2014. - 148 S. - (Edition Suhrkamp; 769)
ISBN 978-3-518-10769-0
Spezielle Soziologien - Buch