Noch nie war die Kunst sichtbarer, präsenter und prägender als heute und noch nie war sie zugleich so sehr ein bloßer Teil der gesellschaftlichen Prozesse: eine Ware, eine Unterhaltung, eine Meinung, eine Erkenntnis, eine Handlung. Die gesellschaftliche Allgegenwart der Kunst geht einher mit dem zunehmenden Verlust dessen, was wir ihre ästhetische »Kraft« nennen können.
»Kraft« - im Unterschied zu unseren »vernünftigen Vermögen« - meint hier den unbewussten, spielerischen, enthusiastischen Zustand, ohne den es keine Kunst geben kann. Die philosophische Reflexion auf diesen Zustand führt Christoph Menke zur Bestimmung ästhetischer Kategorien - Kunstwerk, Schönheit, Urteil - und zum Aufriss einer ästhetischen Politik, das heißt einer Politik der Freiheit vom Sozialen und der Gleichheit ohne Bestimmung.
Weiterführende Informationen
Personen: Menke, Christoph
CC 6900 M545-01 (4)
Menke, Christoph:
¬Die¬ Kraft der Kunst / Christoph Menke. - 4. Auflage, Originalausgabe. - Berlin : Suhrkamp, 2019. - 179 Seiten. - (suhrkamp taschenbuch wissenschaft; 2044)
ISBN 978-3-518-29644-8
Systematische Philosophie - Buch