Entgrenzung, Erweiterung und der letztliche Ausstieg aus dem eigenen Diskurs: Was ist Kunst heute und wo liegen die Grenzen? Im 20. Jahrhundert erweiterte Joseph Beuys den Kunstbegriff und ließ das Bildnerische ganz hinter sich. Christoph Schlingensief sah einige Jahre später "keine Trennung mehr zwischen Kunst und Politik, Politik und Leben, Leben und Kunst" und befand: "Das gehört ab sofort alles zusammen." Tatsächlich prägen mittlerweile medial übergreifende Künste in Allianzen mit anderen Kunstformen und Bildkulturen wie etwa Comics und Games, Forschungsprojekten oder sozialen und politischen Praktiken, die manchmal kaum noch künstlerische Merkmale aufweisen, den Eindruck der Biennalen und anderer Kunstgroßveranstaltungen oft am nachhaltigsten.
Der vorliegende KUNSTFORUM-Band "Borderlines l Kunst - Nichtkunst - Nichtkunstkunst" bringt mit Bildern, Texten und Statements von Publizisten, bildenden Künstlern, Designern und Kuratoren diverse Grenzphänomene der Kunst patchworkartig zusammen. Dabei geht es nicht darum, pauschale Antworten zu geben, was Kunst ist und was nicht, sondern darum, das weite Spektrum der Fragen rund um die Entgrenzungen der Kunst und Künste noch weiter werden zu lassen und die Tiefe der Transformationsprozesse sichtbar zu machen.
Weiterführende Informationen
LA 1000 Kufo 262
Kunstforum international - Band 262 : Borderlines l Kunst - Nichtkunst - Nichtkunstkunst / hrsg. von Christian Fricke und Jürgen Raap. - Ruppichteroth : Kunstforum, 2019. - 334 Seiten : Illustrationen. - (Kunstforum international). - Band 262; August 2019
ISSN 0177-3674
Ethnologie: Zeitschriften - Zeitschriftenheft