Der CVLT ermöglicht eine kurze und individuelle Beurteilung von verbalen Lernstrategien und -prozessen. Er besteht aus zwei Wortlisten mit jeweils 16 Items. Wortliste A ist die Lernliste; Wortliste B dient als Interferenzaufgabe. Die Wortliste A wird insgesamt fünfmal dargeboten. Nach der Interferenzaufgabe erfolgt der kurzfristige freie Abruf der Wortliste A, dem sich der Abruf mit der Vorgabe der semantischen Oberbegriffe anschließt. Nach dem Behaltensintervall (20 Min.) ist wieder der freie Abruf gefordert, dem erneut der Abruf mit Hilfestellung folgt. Für das Wiedererkennen wurden sowohl semantisch wie phonematisch ähnliche Ablenker und kategoriale Prototypen verwendet. Es stehen zwei normierte Versionen zur Verfügung. Eine dritte Wortliste, deren Äquivalenz durch die gleichen Konstruktionsprinzipien gegeben ist, kann zu Forschungszwecken verwendet werden. Der CVLT berücksichtigt moderne Erkenntnisse aus der Lern- und Gedächtnisforschung, nach denen je nach Krankheits- bzw. Störungsbild unterschiedliche Aspekte des Lernens und des Gedächtnisses betroffen sein können. So kann nicht nur die Lernmenge beurteilt werden, sondern aufgrund der Zuordnung der Items zu semantischen Kategorien auch der Einsatz von unterschiedlichen Lernstrategien. Die computergestützte Auswertung erlaubt zudem eine differenzierte Beurteilung zusätzlicher Lern- und Gedächtnisparameter. Aufgrund von über 200 Studien, in denen der CVLT eingesetzt wurde, liegen Daten über zahlreiche Patientengruppen vor, die auch in der klinischen Arbeit genutzt werden können.
Weiterführende Informationen
Personen: Niemann, Hendrik
CS Testmappe CVLT -01
Niemann, Hendrik:
CVLT : California Verbal Learning Test / H. Niemann. - Frankfurt am Main : Pearson, 2008. - 207 S. : graph. Darst.
Diagnostik der Psychologie - Testmaterial