»Das Erschreckende war seine Normalität«
Der Prozess gegen den SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann, der in der internationalen Öffentlichkeit als einer der Hauptverantwortlichen für die »Endlösung der Judenfrage« in Europa war, fand 1961 in Jerusalem statt. Unter den zahlreichen Prozessbeobachtern aus aller Welt war auch Hannah Arendt.
Ihr Prozessbericht - zunächst in mehreren Folgen im New Yorker veröffentlicht - wurde von ihr 1964 als Buch publiziert und brachte eine Lawine ins Rollen: Es stieß bei seinem Erscheinen auf heftige Ablehung in Israel, Deutschland und in den USA - und wurde zu einem Klassiker wie kaum ein anderes vergleichbares Werk zur Zeitgeschichte und ihrer Deutung.
»Das beunruhigende an der Person Eichmanns war doch gerade, dass er war wie viele und dass diese vielen weder pervers noch sadistisch, sondern schrecklich und erschreckend normal waren und sind. Vom Standpunkt unserer Rechtsinstitutionen und an unseren moralischen Urteilsmaßstäben gemessen, war diese Normalität viel erschreckender als all die Greuel zusammengenommen ...« Hannah Arendt
Weiterführende Informationen
Personen: König, Helmut Meyer, Thomas Granzow, Brigitte Arendt, Hannah
MS 4710 A681-01
Arendt, Hannah [Verfasser]:
Eichmann in Jerusalem : ein Bericht von der Banalität des Bösen / von Hannah Arendt ; aus dem amerikanischen Englisch von Brigitte Granzow ; herausgegeben von Thoms Meyer ; mit einem Nachwort von Helmut Kön. - Erweiterte Neuausgabe. - München : Piper, 2022. - 551 Seiten. - Literaturverzeichnis: S. 543 - 552
ISBN 978-3-492-31708-5 : 14.00 (DE), EUR 14.40
Spezielle Soziologien - Buch