Das Buch widerlegt die traditionellen Ansätze zur autoritären Persönlichkeit und entwickelt eine eigene Theorie, die zu klären versucht, warum manche Menschen ihre eigenen Entscheidungen gern Autoritäten überlassen. Sicherheit ist ein menschliches Grundbedürfnis. Deshalb reagieren Menschen, wenn sie verunsichert sind, wenn sie sich bedroht fühlen, wenn sie nicht mehr alleine weiterwissen, mit einer Flucht in die Sicherheit. Kinder tun dies ständig, indem sie sich an ihren Eltern orientieren. Das ist normal und notwendig. Im Verlaufe ihres Lebens lernen Menschen jedoch, sich aus dieser kindlichen Orientierung an der elterlichen Sicherheit zu lösen und eigene Problemlosungsstrategien zu entwickeln. Autoritäre Persönlichkeiten sind Menschen, denen dies lebensgeschichtlich nicht gelungen ist. Sie verharren in einer Orientierung an Autoritäten, von denen sie Sicherheit und Schutz erhoffen. Diese Grundhaltung hat lebensgeschichtlich weitreichende Konsequenzen. Autoritäre Persönlichkeiten lehnen alles Neue und Unbekannte ab, weil es sie verunsichern könnte, sie verhalten sich rigide, weil sie mit gewohnten Verhaltensmustern meinen, Gefahren zu vermeiden und sie entwickeln starke Aggressionen gegen alles Fremde.
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Fragen der Gesellschaft
Personen: Oesterreich, Detlef
MR 6050 O29-01
Oesterreich, Detlef:
Flucht in die Sicherheit : zur Theorie des Autoritarismus und der autoritären Reaktion / Detlef Oesterreich. - Opladen : Leske und Budrich, 1996. - 189 S. - (Fragen der Gesellschaft)
ISBN 978-3-8100-1688-1
Sozialwissenschaftliche Theorien und Methoden - Buch