Sexualitätsgeschichte als Gesellschaftsgeschichte.
Was hat Sexualpolitik mit Vergangenheitsbewältigung zu tun? Welche anderen politischen Positionen werden in gesellschaftlichen Debatten über Sexualität mitverhandelt, und was kann die Sexualgeschichtsschreibung zum besseren Verständnis der europäischen Zeitgeschichte beitragen? An der Schnittstelle von Geistes- und Kulturgeschichte, Holocaustforschung, Religions- und Geschlechtergeschichte zeigt Dagmar Herzog, wie Diskussionen über Sexualität die prägenden ideologischen Kämpfe des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts beeinflussten. Mit einem genauen Sensorium für die methodischen Herausforderungen einer Geschichtsschreibung von Intimität und Körperlichkeit untersucht die amerikanische Historikerin politische und gesellschaftliche Konflikte um Fragen nach dem Stellenwert von Sexualität, sexueller Orientierung und dem Verhältnis von Reproduktionsrechten und Behinderung.
In einem abschließenden Gespräch reflektiert Dagmar Herzog ihre bi-kulturelle Sozialisation in den Vereinigten Staaten und der Bundesrepublik der sechziger und siebziger Jahre, die Wechselwirkungen zwischen Gegenwartspolitik und Geschichtsschreibung und die umstrittene Frage nach den »Lehren aus der Vergangenheit«.
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Vorträge und Kolloquien
Personen: Herzog, Dagmar
CR 6000 H582-01
Herzog, Dagmar:
Lust und Verwundbarkeit : zur Zeitgeschichte der Sexualität in Europa und den USA / von Dagmar Herzog. - Göttingen : Wallstein Verlag, 2018. - 238 Seiten. - (Vorträge und Kolloquien; Band 24). - Bibliografie: Seite 227-231
ISBN 978-3-8353-3204-1 (Broschur : EUR 15.00 (DE), circa EUR
Differentielle Psychologie (Persönlichkeitspsychologie) - Buch