Eine umfassende biografische Aufarbeitung des Lebens und Wirkens von Pawoł Nedo, dt. Paul Nedo (1908-1984) in deutscher Sprache. Insgesamt zehn Jahre stand Nedo an der Spitze der Domowina, des Dachverbands sorbischer Vereine, und zwar in den entscheidenden Jahren der nationalsozialistischen Diktatur von 1933 bis 1937 sowie unter der sowjetischen Besatzungsmacht nach dem 2. Weltkrieg von 1945 bis 1951. Vor seiner Zeit als Lehrer (1928-1937) war Nedo Vorsitzender des Verbandes sorbischer Studenten, von 1933 im Auftrag der NSDAP Fachberater für wendische Kulturfragen. Ab 1935 distanzierte er sich vom Nazi-Regime. Nach dem Verbot der Domowina 1937 ging Nedo nach Berlin, wo er Kontakt zum polnischen Geheimdienst bekam. Nach seiner ersten Haft arbeitete er von 1939 bis 1944 als Gutssekretär. Bei Kriegsende befand er sich in Untersuchungshaft. 1945 wird er zum Schulrat für den Schulbezirk Bautzen-Nord ernannt. In diesem Amt schafft er die Vorraussetzungen für das sorbische Schulwesen. Im selben Jahr tritt Nedo der KPD bei, 1946 der SED. Ab 1950 arbeitet Nedo im sächsischen Ministerium für Volksbildung und hat 1951 wesentlichen Anteil an der Gründung des Instituts für sorbische Volksforschung und der Etablierung des Studienfaches Sorabistik an der Universität Leipzig. Er war Professor für sorbische und deutsche Volkskunde in Leipzig und Berlin und von 1953 bis zu seiner Emiritierung 1968 Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR und erhielt 1978 sowie 1983 den Vaterländischen Verdienstorden. Pawoł Nedo zählt zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der sorbischen Bewegung des 20. Jahrhunderts.
R 4 RL 2
Serie / Reihe: Schriften des Sorbischen Instituts/Spisy Serbskeho instituta 32
Personen: Bresan, Annett
Ter D 91
Bresan, Annett:
Pawoł Nedo 1908-1984 : Ein biografischer Beitrag zur sorbischen Geschichte. - 1. Auflage. - Bautzen : Domowina-Verlag, 2002. - 351. - (Schriften des Sorbischen Instituts/Spisy Serbskeho instituta; 32)
Broschur : 22,90 EUR
Ter D - Buch