"Umkehrung der Sprachverschiebung" - Mehrere gesellschaftliche und soziale Vorurteile haben dazu geführt, dass die Erforschung der Sprachpflege und des Sprachwandels weiter fortgeschritten ist als die Erforschung der Umkehr des Sprachwandels (RLS). RLS-Bemühungen wurden mit messianischen (d.h. irrationalen) und vergangenheitsorientierten (d.h. nativistischen) Bewegungen verwechselt, wobei ihr rationaler, Prioritäten setzender und modernisierender Duktus übersehen wurde. Selbst Leute, die sich mit dem Studium oder der Praxis der RLS befassen, neigen jedoch dazu, theoretische Kohärenz vermissen zu lassen und sich eher vom "Aktivismus" als von der empirischen Beziehung zwischen bestimmten RLS-Bemühungen und der nachweislichen intergenerationalen Übertragbarkeit von sprachlich verankerten Verhaltensweisen, Einstellungen und Überzeugungen faszinieren zu lassen. Wo Zweisprachigkeit mit Diglossie alles ist, was realistischerweise erreicht werden kann, müssen sich RLS-Schwerpunkte auf Familie-Nachbarschaft-Gemeinschaft-bildende grenzsetzende Bemühungen konzentrieren. Wo eine weitgehend monolinguale kulturelle Autonomie realistischerweise möglich ist, sollten RLS-Bemühungen stärker auf die Konfrontation zwischen den Gruppen ausgerichtet sein, wobei die Verbindung mit der intergenerationalen Übertragbarkeit noch explizit berücksichtigt werden muss. Die (Post-)Modernisierung stellt die Familie-Nachbarschaft-Gemeinschaft und auch die Schule vor ernsthafte neue RLS-Probleme, so dass RLS-Bemühungen unbedingt anreizbezogen sein müssen, weit über ihre ursprünglichen Sprache-in-der-Gesellschaft-(Xmen-widi-Xish)-Ideale hinaus.
Ein Band in englischer Sprache.
R 4 LL 5

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Serie / Reihe: Multilingual matters 76

Personen: Fishman, Joshua A.

Schlagwörter: Sprachwissenschaft Sprachminderheiten Zweisprachigkeit Sprachkontakt Sprachwechsel Sprachrevitalisierung Sprachverschiebung Mehrsprachigkeit

Interessenkreis: Sprachwissenschaft