äAber wir sind doch alle gleich!ô Der Schlachtruf der aufgeklärten Gesellschaft ist zugleich ihr größter Stolperstein: Kaum eine Annahme ist so fragil. In Wirklichkeit sind wir bestrebt, uns anderen Menschen, anderen Bevölkerungsgruppen, anderen Denkmustern, anderen Verhaltensweisen gegenüber abzugrenzen. Mann oder Frau, jung oder alt, stark oder schwach, arm oder reich, ungeachtet der sozialen Stellung, Religion oder Nation- die Mechanismen sind immer dieselben: Weniger Privilegierte pochen auf ihren ehrlichen äHacklerstatusô und wettern gegen die Schnösel äda obenô;das sogenannte Bildungsbürgertum schüttelt den Kopf pikiert über Wähler rechtspopulistischer Parteien und bestellt mit wohligem Gefühl das Bio-Kisterl. Konsumverhalten wird zum Statussymbol, der Beruf zur Identität und politische Andersartigkeit zum Feindbild. Die Soziologin Laura Wiesböck geht unserer Sehnsucht nach Überlegenheit mit Verve, Witz und Wissen auf den Grund - und fördert dabei auch unangenehme Wahrheiten zutage.
Personen: Wiesböck, Laura
Standort: OEW
Wiesböck, Laura:
In besserer Gesellschaft : Der selbstgerechte Blick auf die Anderen / Laura Wiesböck ; mit Bildern von Pia Wiesböck. - 4. Auflage. - Wien : Kremayr & Scheriau, 2020. - 207 Seiten
ISBN 978-3-218-01133-4
So 4.7.1 - Signatur: So 4.7.1 Wies - B_Sach.Erw/L_sagg.ad