Die Lebensgeschichte eines kleinen Hundes, der Jahre unter Wölfen lebte. (ab 5) Man kann den "Roten Wolf" einfach als das lesen und betrachten, als das sich der Text selbst ausgibt: Als Lebensgeschichte eines kleinen Hundes, der in einem kalten Winter seiner Menschen-Familie verlorengeht, von einem Wolf vor dem Erfrieren gerettet wird, sich im Wolfsrudel zu behaupten lernt, den Tod kennenlernt und, von Jägern angeschossen, wieder zu den Menschen kommt, von dem Mädchen Olga geliebt, alt wird und schließlich "zum Vater aller Wölfe fliegt". Dann ist es eine Geschichte von Abschieden, neuen Beziehungen, vom Heranwachsen, Altwerden und Sterben, einem einfachen Leben, das Ereignisse mit arglosem Blick wahrnimmt. Dann ist es eine Geschichte voll Poesie (in den Bildern wie in den Texten), die das Kindliche in jedem Lesenden anspricht. Als Erwachsenerkann man nicht umhin, auch die unaufdringlichen historischen Zeichen wahrzunehmen, die Waechter sowohl auf der Bild- als auch auf der Textebene eingebaut hat, und die ihre ganze Wirkung oft gerade im Zusammenspiel beider Ebenen entwickeln: Der Satz "Der kleine Junge / die peitschenknallende Frau / und die duftende Schläferin / rollten nach Westen" bekommt seine besondere Bedeutung erst durch das Bild eines Pferdewagens, dem eine unabsehbare Reihe von Gestalten folgt, das ganz in braun gehalten eindeutige Assoziationen zu Krieg und Vertreibung weckt. Wenn zwei Seiten später Soldaten über eine im Dreck liegende Hakenkreuzfahne marschieren, im Hintergrund eine brennende Stadtruine, spätestens dann ist die historische Situierung klar. - Ein Bilderbuch nichtnur für die Kinderabteilung. *bn* Sonja Schachinger

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Medium erhältlich in:
46 Bücherei am Dom, Mainz
81 Katholische öffentliche Bücherei St. Marcellinus und Petrus, Seligenstadt

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Personen: Waechter, Friedrich Karl

Standort: Bücherei

Interessenkreis: Kinder