Was christliches Beten ist, lässt sich nicht "erfinden", sondern kann nur an der Praxis abgelesen werden, nämlich daran, wie jüdische und christlichte Gläubige gebetet haben und beten. Das Gebet spricht den Gott an, dessen Wesen aus der Erinnerung dieser Geschichten "bekannt" ist. Unter "bekannt" ist nicht eine undeutliche Vermutung verstanden, sondern die Artikulation des Glaubens: Das Geheimnis Gottes ist nicht eine totale Unbekannte, sonst wäre es ausdrucks- und auskunftslos. Vielmehr gibt es entdeckbare Spuren
seiner Identität.
Biblisches Beten geht also davon aus, dass Gott mit Du angesprochen werden kann. Die kommunikative "Grammatik", in der dies geschieht, ist durch die Gebetstradition der Bibel und der Kirchen gegeben. Darin zeigt sich, wie der vorliegende Band deutlich macht, eine generative Grundstruktur, die je nach Person, Situation und Kultur durchaus unterschiedliche Variationen auszubilden vermag.
Medium erhältlich in:
54 Arbeitsstelle für Religionspädagogik,
Mainz
Serie / Reihe: Jahrbuch für Biblische Theologie 32
Personen: Irmtraud Fischer Jörg Frey Ottmar Fuchs Katharina Greschat Alexandra Grund-Wittenberg Bernd Janowaki Ralf Koerrenz Volker Leppin Tobias Nicklas Gabrielle Oberhänsli-Widmer Jahrbuch für Biblische Theologie
Jahrbuch für Biblische Theologie:
Beten / Jahrbuch für biblische Theologie 2017. - Neukirchen-Vluyn : Neukirchener, 2019. - S. 370. - (Jahrbuch für Biblische Theologie; 32)
ISBN 978-3-7887-3256-1
Einführungen - Signatur: Th 2.1 Ebn - Buch