Durch die Kassenübernahme des Bluttests wird die Nachfrage steigen. So geraten werdende Eltern vermutlich häufiger in ein Dilemma: Sollen sie das behinderte Kind bekommen oder die Schwangerschaft abbrechen? Schon heute entscheiden sich die meisten werdenden Eltern nach der Diagnose Downsyndrom für einen Abbruch. Das liegt auch an der halbherzig betriebenen Inklusion und der fehlenden gesellschaftlichen Akzeptanz von Menschen mit Behinderung. Die Kassenzulassung des Bluttests könnte deshalb zur Folge haben, dass in Zukunft Kinder nur noch geboren werden, wenn sie den Erwartungen der Eltern entsprechen.

"Dass Eltern sich gesunde Kinder wünschen, die ein glückliches Leben führen können, ist nur natürlich. Aber hängt das Lebensglück wirklich mit größtmöglicher Perfektion und Anpassbarkeit zusammen oder speist sich Glück nicht doch aus anderen Quellen? Die Materialien regen dazu an, sich mit diesem Fragekomplex und verschiedenen Positionen dazu auseinanderzusetzen und eigene Standpunkte zu entwickeln. Dabei kann deutlich werden, dass je nach Einzelfall auch ein Schwangerschaftsabbruch die richtige Entscheidung sein kann. Eine Gesellschaft aber, die Andersartigkeit nicht mehr aushält und zu eliminieren versucht, beraubt sich ihrer eigenen Stärke", meint Sonja Poppe, Autorin der Materialien.

(Matthias Film)

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Medium erhältlich in:
52 Arbeitsstelle für Religionspädagogik, Mainz

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Personen: Poppe, Sonja Der Bluttest

Schlagwörter: Abtreibung Behinderung Pränataldiagnostik

Interessenkreis: Erwachsenenbildung Berufsschule Sek I Sek II