Die Entwicklung Afghanistans durch die Jahrhunderte. (GP) Ulrich Ladurner studierte Politikwissenschaft und Geschichte in Innsbruck. Seit 1999 beschreibt er als Auslandsredakteur für DIE ZEIT seine "Einblicke in unübersichtliche Landschaften". Im Oktober ging der Krieg am Hindukusch unter der Führung der USA und der NATO in sein zehntes Jahr. Der Autor verarbeitet die Eindrücke seiner vielen Reisen nach Afghanistan und schildert im ersten Teil seines Buches die geschichtliche Entwicklung des Landes seit Alexander dem Großen bis zur Unabhängigkeitserklärung 1919. Damals wurde der Staat von den Russen unter Lenin anerkannt. In der zweiten Hälfte des Buches wird gezeigt, wie sehr die Afghanen für die geopolitischen Interessen der jeweiligen Großmächte eingespannt wurden. Die Engländer versuchten im 19. Jahrhundert das Land zu erobern, die Deutschen wiederum wollten im Ersten Weltkrieg ein Bündnis und den Kriegseintritt, um den Engländern zu schaden. König Amanullah scheiterte im Versuch, einen modernen Nationalstaat nach dem Vorbild Atatürks zu schaffen. Viel zu kurz ist das Kapitel, in dem Ladurner auf die gegenwärtigen Zustände eingeht. Die Menschen sind zusehends erschöpft durch Krieg, Korruption und Zukunftslosigkeit. Sie würden auch die Herrschaft der Taliban akzeptieren, denn diese sind für sie wenigstens berechenbar. Ihr Vertrauen darauf, dass der Westen zur Lösung beitragen kann, schwindet. Ein erschreckendes Fazit nach so vielen Kriegsjahren. *bn* Josef Kunz
Medium erhältlich in:
70 KÖB St. Nimmerlein, Nimmerleinshausen,
Nimmerleinshausen
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Nimmerleinshausen
Personen: Ladurner, Ulrich Schmidt, Helmut
Ladurner, Ulrich:
¬Eine¬ Nacht in Kabul : unterwegs in eine fremde Vergangenheit / Ulrich Ladurner. Mit einem Vorw. von Helmut Schmidt. - St. Pölten ; Salzburg : Residenz-Verl., 2010. - 253 S. : Ill.
ISBN 978-3-7017-3205-0 fest geb. : ca. ? 21,90
Politik - Signatur: GP Ladur - Buch