Vor über 5.000 Jahren lebt der Steinzeitmensch Kelab (Jürgen Vorgel) mit seiner Familie und seinem Stamm friedlich in den Ötztaler Alpen. Als er eines Tages von der Jagd zurückkehrt, muss er feststellen, dass seine Siedlung überfallen wurde und der ganze Stamm mitsamt seiner Frau (Susanne Wüst) und seinem Sohn ermordet wurde – auch das Heiligtum der Gemeinschaft wurde geraubt. Getrieben von Schmerz und Wut hat Kelab nur noch ein Ziel – Vergeltung!
Kelab folgt den Spuren der Täter. Auf seiner Odyssee durch das Gebirge ist er den Gefahren der Natur ausgesetzt. Schließlich steht Kelab nicht nur den Mördern seiner Familie, sondern auch sich selbst gegenüber. Wird er seinem Drang nach Rache nachgeben und selbst zum Täter? Oder gelingt es ihm, den ewigen Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen?
"Ausstattung, Make-up und Kostüme sind schlichtweg grandios und sorgen für eine dichte, stimmige Atmosphäre; Kameramann Jakub Bejnarowicz fängt das Ötztal in spektakulären, wenn auch arg fahlen Bildern ein. Ein weiterer mutiger Schachzug ist, dass der Film gänzlich ohne verständliche Sprache auskommt: Wenn gesprochen wird, dann in einer alten Form des Rätischen – Untertitel gibt es nicht. Diese spannende Idee geht ganz hervorragend auf und wirkt zum Glück auch nie albern; im Gegenteil bewahrt es den Film vor dem Fehler, Figuren aus einer so fremden, prähistorischen Zeit Worte in den Mund zu legen.
Dass die strukturelle Nähe zum Western durchaus beabsichtigt ist, zeigt ein Cameo des legendären Django-Darstellers Franco Nero. Die brachiale Rache- und Survival-Story ist hochgradig unterhaltsam, wirkt angesichts des historisch-authentischen Anspruchs des Films aber auch ein wenig befremdlich. Die abenteuerliche Mischung aus Genrefilm und anthropologischer Erkundung wird Puristen beider Lager eher irritieren. Alle anderen können an dieser furiosen Zeitreise großen Spaß haben." (Tim Lindemann, auf: epd-film.de)
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Der Mann aus dem Eis
Drehbuch: Felix Randau; Kamera: Jakub Bejnarowicz; Schauspieler: Axel Stein, Sabin Tambrea, Jürgen Vogel, André Hennicke, Violetta Schurawlow, Susanne Wuest; Produktion: Andreas Pichler, Jan Krüger; Regie: Felix Randau; Musik: Beat Solèr; Montage: Vessela Martschewski
Deutschland/Italien/Österreich 2017; FSK 12; Untertitel: Deutsch (SDH); 1 Online-Ressource (92 min); Bild: 16:9 HD
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