Vordergründig ein Film über die bloße Hektik, die hässliche Ökonomie des Filmemachens, ein Deutscher Tag als Pendant zu Truffauts Amerikanischer Nacht. Gleichzeitig ist es ein melancholischer Abgesang auf den deutschen Film der späten 60er und 70er Jahre, auf den sich Schlingensief immer berufen hat. Ein Abschied von gestern.
In einer Reihe von Anspielungen, Spitzen und Zitaten ist der Film auch ein Rückblick auf die deutsche Filmgeschichte als solche, der Schlingensief den zeitweiligen Anschein verpasst, dass sie keine Zukunft haben werde.
Die 12O TAGE VON BOTTROP sind erwartungsgemäß verwirrend - auch oder gerade für seine Figuren -, thematisch überladen, exzentrisch bis exzessiv, aber auch lustig. Ein Haufen ehemaliger Fassbinderakteure (Margit Carstensen, Irm Hermann, Kurt Raab, Volker Spengler) plant, den letzten neuen deutschen Film zu drehen - ein Remake des Skandalfilms Salo oder Die 120 Tage von Sodom von Pier Paolo Pasolini.
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Die 120 Tage von Bottrop
Protagonist: Margit Carstensen, Irm Hermann, Sophie Rois, Helmut Berger, Udo Kier, Bernhard Schütz; Regie: Christoph Schlingensief; Schauspieler: Volker Spengler, Martin Wuttke; Montage: Bettina Böhler; Musik: Helge Schneider; Kamera: Kurt Kren; Drehbuch: Christoph Schlingensief
Deutschland 1997; FSK 12; Sprachfassung: Deutsch; 1 Online-Ressource (63 min); Bild: 16:9 HD
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