Pia übernimmt nach einem Schlaganfall ihrer Mutter ihre Pension Ebbe und Flut an der Nordsee. Das fällt Pia nicht leicht, denn das Verhältnis zu ihrer Mutter ist recht schwierig und nach dem Tod des Vaters von jahrelangem Schweigen geprägt. Einfühlsam erzählt sie von den Besonderheiten der Sommergäste und nach und nach lernt sie, ihre Mutter besser zu verstehen. So klärt sich, warum die Mutter alte versehrte Puppen sammelt und in den Zimmern der Pension unterbringt, und was es mit dem Gast auf sich hat, der immer im Sommer vier Wochen die zwei Zimmer im Keller der Pension bucht. Pia findet eine Zeichnung mit dem Titel Schmerzhaft Ruhende und ist von diesem Bild ergriffen. Sie findet heraus, dass es sich um eine Zeichnung der Malerin Elfriede Lohse-Wächtler handelt, die im Rahmen der nationalsozialistischen Euthanasie-Aktion T4 ermordet wurde. Die bulgarische Haushaltshilfe Esveranka hilft Pia, Gegebenes zu akzeptieren und nicht alles verändern zu wollen. Es ist eine wunderbare, feinsinnig erzählte Mutter-Tochter-Beziehung, die sehr berührt und demütig macht. Sehr zu empfehlen!
Personen: Held, Monika
SL Held
Held, Monika:
Der Sommer der Puppen / Monika Held. - 1. Auflage. - Berlin : Aufbau Taschenbuch, 2022. - 236 Seiten
ISBN 978-3-7466-3901-7 Broschur : 11.00 0
Schöne Literatur - Buch