Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/) Autor: Heidi Lexe; Dreimal haben wir uns mit großem Genuss von Stephenie Meyer und ihrem zwischen Abendrot und Morgengrauen angesiedelten Roman in Fortsetzungen beißen lassen, in dem sie Motive des Vampirromans mit Erzählformen des Liebesromans zusammengeführt und damit eine Textsorte in die Jugendliteratur eingebracht hat, die zwischen all den mit Glitzerherzchen beklebten Softcovern eine erfrischend anachronistische Wirkung entfaltet. Die zwischen der Kühle des nicht nur zivilisierten, sondern auch atemberaubend schönen Vampirs Edward und der Hitze des loyalen, aufbrausenden Werwolfs Jacob hin und her geworfene Bella durfte sich am Ende des dritten Bandes endgültig zu ihrem untoten Freund bekennen - und es ist erneut offen geblieben, ob Edward ihrem Wunsch nachkommen und sie zur Vampirin machen wird. Was Wunder also, dass wir uns beim vierten Biss schon ein wenig blutleer fühlen - oder aber die erzählerischen Eckzähne der Autorin weniger geschärft scheinen. Der Anachronismus schlägt in Konservativismus um und die Kritikerwelt darf sich aufgebracht über ein Zuwenig an jugendliterarischem Sex erregen. Denn Edward erklärt sich nur unter der Bedingung der Eheschließung bereit zum alles entscheidenden Biss. Und spätestens als die zu diesem Zeitpunkt noch menschliche Bella mit einigen dekorativen Flecken aus der Hochzeitsnacht erwacht, beschleicht einen dann doch die (natürlich heimliche) Sehnsucht nach der anarchischen, zerstörerischen Vampirfigur früherer Genrevarianten. Doch es kommt noch schlimmer: Auf die ohnehin schon viel zu lange Schilderung von Hochzeit und Hochzeitsreise folgt die noch viel längere der natürlich unvermittelt einsetzenden Schwangerschaft, an der die Autorin umfassend ihrer Muttergefühle abarbeitet. Erst als das Kind - halb Mensch, halb Vampir - den erbitterten Widerstand der Volturi provoziert, steigert sich Stephenie Meyer noch einmal zu altbewährtem Spannungsstil und dramaturgischer Raffinesse. Auf einen ernsthaft inszenierten Showdown müssen wir dann aber doch verzichten, denn die gute Bella ist mittlerweile ENDLICH eine Vampirin und löst mit ihrer besonderen Gabe - schwupp - den über dutzende Seiten hin als final und tödlich angekündigten Konflikt. Ein Flop! ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Stefanie Preiner; Bizarres Finale der Liebesgeschichte zwischen einem Mädchen und einem Vampir. (ab 14) (JE) "Bis(s) zum Ende der Nacht" ist der letzte von vier Romanen über den Vampir Edward und die Sterbliche Bella. Unter einer Bedingung will der attraktive Vampir nun Bellas Wunsch nach Unsterblichkeit nachgeben: Sie soll ihn zuerst heiraten, damit die Endgültigkeit ihrer Verbindung schon zu Bellas Lebzeiten fixiert wird. Der Hochzeitstag und die ersten Tage der anschließenden Reise könnten nicht besser verlaufen, hätte Bella nicht bereits einige Tage nach der Hochzeitsnacht mit starker Übelkeit zu kämpfen. Edwards schlimmste Vermutung erfüllt sich: Die zarte, sterbliche Bella trägt sein Kind, das Kind eines Vampirs, im Leib. Doch Bella will sich ihre Mutterschaft nicht nehmen lassen und das bluttrinkende Wesen in ihrem Körper austragen. Die Schwangerschaft bringt viele Komplikationen mit sich, die Bella als Menschen nicht überleben lassen - Edward schreitet zur letzten Rettung ein. Damit sind jedoch noch lange nicht alle Gefahren ausgestanden: Die mächtigste Vampirfamilie der Welt ist mit dem neu erschaffenen Wesen - halb Mensch, halb Vampir - nicht einverstanden. Sie rückt aus, um zu kämpfen. War der erste Roman noch als phantasievolle und romantische Erzählung einer ungewöhnlichen Liebe zu lesen, so nimmt die Geschichte im vierten Teil eine krasse Wendung hin zu einer bizarren und teilweise etwas geschmacklosen Handlung, die immer noch auf den traditionellen Rollen des überstarken, selbstkontrollierten Mannes und der schutzbedürftigen Frau, die vollkommen in ihrer Mutterrolle aufgeht, aufbaut. Für allzu jugendliche LeserInnen nur bedingt empfehlenswert.
Rezension
Personen: Meyer, Stephenie Hachmeister, Sylke
Meyer, Stephenie:
Biss zum Ende der Nacht / Stephenie Meyer. Aus dem Engl. von Sylke Hachmeister. - Hamburg : Carlsen, 2009. - 788 S.
ISBN 978-3-551-58199-0
Erzählungen und Romane für Kinder: Fantasy - Signatur: JE.J Meye - Buch