Bewegende, liebevoll aufbereitete Kindheitsgeschichte zwischen Familienalltag und Vergangenheitsbewältigung aus dem Israel der fünfziger Jahre. (JE) (ab 10) Gideons Welt, das ist die Welt, in der auch Gabriel Zoran, der Autor dieses wunderbaren Kinderromans, aufgewachsen ist: Haifa in den fünfziger Jahren. Gideons Kindheit ist geprägt von der Judenverfolgung im Nationalsozialismus, von der Emigration seiner Familie aus Deutschland, von Krieg und Patriotismus in der Heimat Israel, vom Tod der kleinen Schwester und der Geburt eines neuen Babies. Dennoch ist diese Kindheit alltäglich und durchaus glücklich. Die Ereignisse und Erfahrungen gewinnen, durch die Augen des etwa 10-jährigen, sensiblen Jungen betrachtet, teils ungewohnte, auf einen essentiellen Kern reduzierte oder - wie durch seine geliebte Lupenlampe gesehen - stark vergrößerte Dimensionen. Und bei aller Nachdenklichkeit, Träumerei und Fantasie bleibt immer noch genug Platz für Kinderfreund- und -feindschaft, Lausbübereien und erste komisch-schüchterne Versuche in Sachen Liebe. Obwohl vieles in diesem Buch passiert, fehlt es ihm an allem, was ein Kinderbuch - leider - häufig attraktiv macht: rasante Handlung, Action und ultimative Spannung. Gerade deshalb ist dieses bewegende, stille und fröhliche Kindheitsgemälde aus Israel als Angebot für Kinder ab 10 Jahren allen Bibliotheken zu empfehlen. *bn* Isabella Müller

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Rezension

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Personen: Zoran, Gabriel

Interessenkreis: Nationalsozialismus Judentum