Lang, Bernhard
Jahwe, der biblische Gott ein Porträt
Buch

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Norbert Allmer; Faszinierende Darstellung des Gottesbildes im Alten Testament aus religionswissenschaftlicher Sicht. (PI) Wie sehr das Gottesbild des Alten, besser Ersten Testaments unter dem langfristigen Einfluss der benachbarten Religionen steht und deren Vorstellungen in die eigenen integriert, zeigt Univ.-Prof. Bernhard Lang aus Paderborn mit diesem großartigen Buch. Der Autor klärt in anschaulicher Weise die im Hintergrund befindlichen (polytheistischen) Gottesbilder ab, die den gesellschaftlichen Schichten von Priestern, Kriegern und Bauern entsprechen, und stellt den hebräischen Gott, in welchem sich all diese treffen, als Herrn der Weisheit, des Krieges und der Fruchtbarkeit (der Tiere, der persönlichen Frömmigkeit und der Ernte) vor. Mit dem Blick des Religionswissenschafters werden hier also Querverbindungen über die gesamte Kulturgeschichte des Alten Vorderen Orients über gut ein Jahrtausend gemacht, die in der Hl. Schrift Niederschlag gefunden haben. Die vielen Illustrationen dieses Bandes verdeutlichen das geschriebene Wort in dankenswerter Weise. Zusätzlich überrascht der Autor in seinem kurzen Schlusskapitel, wenn er zeigt, dass die Darstellungsweise Jesu als Christus im Neuen Testament wiederum auf den tradierten Bildern basiert. Die immer mehr erstrahlenden weiblichen Züge Gottes haben bei diesem eindeutig männlichen Gott keinen Einfluss. Mit dieser Studie wird sichtbar, wie sehr Offenbarungs- und Heilsgeschichte in die konkrete Umwelt und Geschichte eingebettet sind. Im Anhang bringt Lang noch Erklärungen zu biblischen Gottesnamen und einen kulturgeschichtlichen Überblick zum Vorderen Orient. Diese Ausführungen über das Bild Gottes im Alten Testament sind so informativ, anschaulich und spannend, dass man diesem Buch - zusätzlich zu den Theologen - auch einen breiteren Leserkreis wünschen darf. ---- Quelle: SCHRIFT/zeichen; Bernhard Lang führt in seinem Porträt Jahwes, des biblischen Gottes, die religionsgeschichtliche Annahme Dumézils weiter, der menschliche und göttliche Bereich sei prinzipiell dreigliedrig angelegt. Dem entsprechend sieht er in Gott den Herrn der drei Gaben Weisheit, Sieg und Leben. Dieser grundlegenden Annahme folgend, gliedert der Autor sein Buch in fünf Kapitel, wobei er dem Aspekt des Lebens besonderes Augenmerk schenkt. Er wird in drei Kapiteln - "Herr der Tiere", "Herr des Einzelnen" und "Herr der Ernte" - entfaltet. Die Kapitel bauen nicht aufeinander auf, können also wie Gemälde gesondert betrachtet bzw. gelesen werden. Lang untermauert seine Grundannahme mit zahlreichen Texten und Bildern, die auch den ägyptischen und altorientalischen Hintergrund des alttestamentlichen Glaubens zu Tage treten lassen. Das Bild von Gott als Herrn der Weisheit ist mit der Kunst des Schreibens verbunden, die im alten Orient hoch in Ehren gehalten wurde. Der Herr des Sieges weist auf die kriegerischen Züge des Alten Testaments hin. Diese Traditionen sind mit den Schöpfungsmythen aber auch dem Königsbild des alten Orients verbunden. Das Bild vom Herrn der Tiere lässt schließlich an Aspekte der Bibel denken, die etwas aus dem Blick geraten sind - die Sorge und Anteilnahme Gottes für die gesamte Schöpfung. Lang legt ein Buch vor, das zum Weiterdenken anregt. Das Urteil wird nicht zuletzt davon abhängen, wie stark man religionsgeschichtliche Annahmen heranziehen will, um das Gottesbild der Bibel zu erhellen. Klaus Einspieler August 2002 *Sz*


Rezension


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Personen: Lang, Bernhard

Schlagwörter: Gott Gottesbild Altes Testament Alter Orient

Lang, Bernhard:
Jahwe, der biblische Gott : ein Porträt / Bernhard Lang. - München : C. H. Beck, 2002. - 320 S. : Ill.
ISBN 978-3-406-48713-2

Zugangsnummer: 3954
Bibelwissenschaft - Signatur: PR.CB Lang - Buch