Theißen, Gerd
Bibelhermeneutik als Religionshermeneutik der vierdimensionale Sinn der Bibel
Zeitschriftenartikel

Der Aufsatz skizziert eine Bibelhermeneutik, die auf einer umfassenden Religionshermeneutik basiert. Religionen sind Zeichensprachen, die von Menschen konstruiert wurden. Sie umfassen vier Dimensionen: Sie verweisen auf Transzendenz, auf eine Geschichte, bestimmen durch Gebote das Leben und begründen eine Gemeinschaft. Die Bibel ist Grundlage der christlichen Zeichenwelt, die durch zwei Axiome (Monotheismus und Christologie) und viele Grundmotive bestimmt ist. Sie interpretiert und ermöglicht religiöse Grunderfahrungen wie das Staunen über die Existenz aller Dinge, die Erfahrung absoluter Geborgenheit und die Erfahrung von Schuld und Verantwortung (L. Wittgenstein). Diese Erfahrungen durchziehen alle vier Dimensionen der Bibel: eine kerygmatische Botschaft, die in der Transzendenz begründet ist, einen Geschichtsbezug zu Jesus, ihre ethischen Funktion und ihre kanonische Bedeutung, d. h. ihre Bedeutung für die Kirchen. In moderner Zeit impliziert der Gemeinschaftsbezug der Bibel auch die Beziehungen zu anderen Religionen. Der Artikel regt an, dass man eine Bibelausgabe mit interreligiösen Apokryphen als Anhang herausgibt.

Enthalten in:
Evangelische Theologie; 2012/4 Zweimonatsschrift (2012)


Serie / Reihe: Evangelische Theologie

Personen: Theißen, Gerd

Schlagwörter: Hermeneutik Bibel

Theißen, Gerd:
Bibelhermeneutik als Religionshermeneutik : der vierdimensionale Sinn der Bibel / Gerd Theißen, 2012. - S.291-306 - (Evangelische Theologie) Theologische Hermeneutik des Neuen Testaments

Zugangsnummer: U-0296049
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