Der Beitrag skizziert die Entstehungsgeschichte des Heidelberger Katechismus. Seit den 1560er Jahren wurde die Kurpfalz zur Bastion des reformierten Protestantismus im Reich. Neben den zahlreichen Glaubensflüchtlingen aus Westeuropa, die hier Zuflucht gefunden hatten, gab es philippistisch gesinnte Theologen wie den Hauptverfasser des Katechismus Zacharias Ursinus. Man kann die Kurpfalz als ein Laboratorium bezeichnen, in dem die recht unterschiedlichen Richtungen des reformierten Protestantismus zusammenkamen. Der Heidelberger Katechismus ist insofern ein Dokument des Konsenses. Entsprechend hat man in der Forschungsgeschichte sowohl melanchthonische als auch zwinglianische als auch calvinische Einflüsse herausgearbeitet. Das zeigt sich in der Abendmahlslehre, in der unterschiedliche Tendenzen vorhanden sind. Hinzu kommt eine scharfe Abgrenzung gegen den römischen "Götzendienst". Weitere Aspekte des theologischen Profils sind die Hervorhebung des Bilderverbots, die Begründung der gutenWerke in der Dankbarkeit sowie die Zuspitzung der reformatorischen Botschaft in einer Betonung der göttlichen providentia.
Enthalten in:
Evangelische Theologie; 2012/6 Zweimonatsschrift
(2012)
Serie / Reihe: Evangelische Theologie
Personen: Strohm, Christoph
Strohm, Christoph:
Entstehung des Heidelberger Katechismus, theologisches Profil und Forschungsgeschichte / Christoph Strohm, 2012. - S.406-419 - (Evangelische Theologie) 450 Jahre Heidelberger Katechismus (1563-2013)
Theologie - Zeitschriftenartikel