Wissenschaftliche Theologie wird gemeinhin nicht nur als die methodisch kontrollierte, rationale Reflexion des Glaubens verstanden, sondern auch als eine auf religiöse und konfessionelle Grenzen eingeengte Reflexion. Demgegenüber beinhaltet das Konzept einer "interreligiösen Theologie" die bewusste und gewollte Überschreitung dieser Grenzen. Es wird argumentiert, dass die Zukunft von Theologie in einer "interreligiösen Theologie" liegen dürfte, dass es besonders das Konzept der "interkulturellen Theologie" ist, das auf diese Vision hinausläuft (sowohl tatsächlich als auch aus der Sicht jener, die dieses Konzept entwickelten) und dass sich "interreligiöse Theologie" bereits in mehreren Bereichen zeitgenössischer Theologie heranbildet. Zugleich werden eine "Hermeneutik des Vertrauensvorschusses", der Glaube an die Einheit der Wirklichkeit, die Rückbindung an den interreligiösen Diskurs und eine prinzipielle Unabgeschlossenheit als Grundprinzipien "interreligiöser Theologie" etabliert.
Enthalten in:
Evangelische Theologie; 2011/1 Zweimonatsschrift
(2011)
Serie / Reihe: Evangelische Theologie
Personen: Schmidt-Leukel, Perry
Schmidt-Leukel, Perry:
Interkulturelle Theologie als interreligiöse Theologie / Perry Schmidt-Leukel, 2011. - S.4-16 - (Evangelische Theologie)
Theologie - Zeitschriftenartikel