Die Kindertheologie könnte, verstanden vor dem Hintergrund des Repräsentationsbegriffs, als Beitrag zur theologischen Würdigung und Anerkennung von Kindern gesehen werden. Sensibilisiert durch den poststrukturalistischen Diskurs, vor allem aber durch postkoloniales Denken wird dieses emphatische Selbstverständnis problematisiert. Auch praxeologisch sind hegemoniale Implikationen nicht zu übersehen. Die Aspekte von Macht, von Identität und Gerechtigkeit scheinen in ihrer Interdependenz nicht hinreichend berücksichtigt zu sein. Der Beitrag analysiert diese komplexe Problematik der Kindertheologie, diskutiert die kritischen Gegenpositionen vor allem hinsichtlich ihrer geltungstheoretischen und normativen Kraft und versucht, mit der Denkform eines alteritätstheoretisch gebrochenen, selbstreflexiven normativen Universalismus eine weiterführende Perspektive anzubahnen.
Children's theology, understood against the background of the concept of representation, could be seen as a contribution to the theological appreciation and recognition of children. Sensitized by poststructuralist discourse, but especially by postcolonial thought, this emphatic self-understanding is problematized. Praxeologically, hegemonic implications cannot be overlooked either. The aspects of power, of identity and justice do not seem to be sufficiently considered in their interdependence. This contribution analyses this complex problematic of children's theology, discusses the critical counter-positions above all with regard to their validity-theoretical and normative power, and attempts to suggest a further perspective with the thought-form of an alterity-theoretically broken, self-reflexive normative universalism.

Enthalten in:
Berliner Theologische Zeitschrift (2023)

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Serie / Reihe: Berliner Theologische Zeitschrift

Personen: Grümme, Bernhard

Schlagwörter: Kind Theologie Macht Kindertheologie Subjektorientierung Repräsentation Ideologiekritik