Viele Leser/innen haben sehnsüchtig auf die Fortsetzung des autobiographischen Romans "Das verborgene Wort" gewartet. Während im ersten Roman die 50er Jahre im Mittelpunkt standen, sind es in "Aufbruch" die 60er Jahre. Hildegard Palm, Hilla genannt, stammt aus kleinbürgerlichen Verhältnissen. Sie wehrt sich gegen den vorbereiteten Weg, den ein junges Mädchen zu gehen hat: Heiraten und eine Familie gründen. Gegen den Widerstand des Vaters besucht Hilla das Gymnasium. Dort lernt sie Latein. Die Klassiker der Literatur eröffnen dem bildungshungrigen Mädchen neue Welten. Auch die Bekanntschaft mit einem jungen Mann aus guten Verhältnissen passt in dieses Bild des Aufbruchs. Doch bald muss Hilla Enttäuschungen einstecken. Die Buchhandlung wird zu einem Zufluchtsort. Auch das politische Bewusstsein erwacht: in Frankfurt beginnen die ersten Auschwitz-Prozesse und Hilla befindet sich inmitten der politischen und gesellschaftlichen Umbruchstimmung der 60er Jahre. "Aufbruch" ist eine Mischung aus Entwicklungsroman und Sozial- und Zeitgeschichte, der die 60er Jahre in der BRD wieder aufleben lässt. Hahn erzählt poetisch und detailreich, für meinen Geschmack etwas zu detailreich. Der Roman hätte einige Kürzungen vertragen. *Lesen.Hören.Wissen* Markus Fritz

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Personen: Hahn, Ulla