Jacqueline Gillespies Leben auf Messers Schneide. (BO) Während eines Venedigurlaubs bemerkt die an MS leidende Autorin einen Knoten in der Brust. Wie sich später herausstellen wird, ein bösartiger Tumor im fortgeschrittenen Stadium mit Metastasenbildung in der Lunge. Man gibt ihr noch sechs Monate zu leben, was sie erst Jahre später erfährt. Ein langer Leidensweg beginnt, Gillespie akzeptiert ihre Krankheit und lässt die üblichen Behandlungsmethoden mit den daraus resultierenden Folgeschäden über sich ergehen. Der Verlust der Haare sowie eines Teils ihrer Lunge und ein narbenübersäter Körper machen ihr zu schaffen. An der Seite ihres liebevollen Mannes nimmt sie tapfer den Kampf auf und versucht, ihr Schicksal vor ihrem 12-jährigen Sohn so gut es geht zu verbergen. Ihre Freundinnen unterstützen sie bei der Suche nach guten Medizinern, in den diversen Krankenhäusern lernt sie verschiedene Menschen und deren oft schmerzliche Oberflächlichkeit kennen. Körperlich gezeichnet und mit einer halbseitigen Stimmbandlähmung überlebt sie die tödliche Krankheit und kann schließlich wieder Reisen mit ihrer Familie unternehmen. Die sachliche Herangehensweise im Umgang mit der Krankheit ohne jegliches Bedürfnis, medizinische oder psychologische Binsenweisheiten vermitteln zu wollen, macht diese Lektüre authentisch. Auf verspielte ironische Art kommt leise Kritik an den Medien und am Gesundheitssystem zum Vorschein, die nicht plakativ ist, sondern in einer berührenden, wohlformulierten Sprache ihren Ausdruck findet. Ein Buch, das Hoffnung macht. Sehr empfehlenswert. *bn* Christoph Stitz
Personen: Gillespie, Jacqueline
BO
GIL
Gillespie, Jacqueline:
¬Das¬ Leben hält sich nicht an Rendezvous : die Geschichte meiner Krebserkrankung / Jacqueline Gillespie. - Wien : Orac, 2009. - 128 S.
ISBN 978-3-7015-0515-9 fest geb. : ca. Eur 14,90
BO - Sachbuch