Drei Frauenschicksale kurz vor Beginn des somalischen Bürgerkriegs. (DR) Hargeisa ist eine Stadt in Somalia, die von verschiedenen Clans und Bevölkerungsgruppen bewohnt und von Soldatinnen und Soldaten im Dienste des Regimes kontrolliert wird. Die Atmosphäre ist erdrückend vor Hitze, Staub, Schmutz und Feindseligkeit. Ein Land, das kurz vor dem Umbruch steht. Drei Frauenperspektiven geben uns einen Eindruck vom Leben dort: Kawsar ist bereits eine alte Frau, die sich nach dem Verlust ihrer Familie nicht länger dem System anpassen will. Deqo kommt aus einem Flüchtlingslager nach Hargeisa und versucht, sich dort auf eigene Faust durchzuschlagen. Filsan ist eine regimetreue Soldatin und bildet so einen starken Gegenpol zu den beiden anderen Frauen. Dennoch führt die Geschichte die drei Protagonistinnen zueinander, wenn auch nicht ausschließlich auf eine positive Art und Weise. Doch eines ist ganz klar: Alle diese Frauen sind von Familienverlusten betroffen. Gewalt, Unterdrückung und Bedrohung gehören zu ihrem Alltag. Ständige Erniedrigungen vom männlichen Teil der Bevölkerung machen auch vor Filsan nicht halt. Ein belastendes, starkes Buch über eine extrem gespaltene Gesellschaft. Ein ehrlicher, gewaltloser Zusammenhalt muss sich erst entwickeln. Hier liegt ein spannender, hochaktueller Roman vor, der jeder Leserin und jedem Leser sehr ans Herz zu legen ist.
Personen: Mohamed, Nadifa Urban, Susann (Übers.)
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MOH
Mohamed, Nadifa:
¬Der¬ Garten der verlorenen Seelen : Roman / Nadifa Mohamed. Aus dem Engl. von Susann Urban. - München : C.H. Beck, 2014. - 269 S.
ISBN 978-3-406-66313-0 fest geb. : ca. € 20,60
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