Ein ziemlich in die Länge gedehntes, typografisch bemerkenswert dargestelltes Sprachgeplänkel von fünf halbwüchsigen "Großmäulern". (ab 6) (JD) Nach dem ersten Durchblättern legte ich dieses Bilderbuch zuerst einmal ganz rasch auf die Seite - und ich weiß auch warum: die fünf dargestellten kindlichen Typen, die stereotyp auf jeder der siebzehn Doppelseiten (und auf dem Cover und auf den Deckblättern) auftreten, waren mir einfach zu langweilig. Ihre schablonenhaften Gesichter mit einmal aufgerissenen, einmal geschlossenen, einmal fehlenden Mündern als physiognomische Charakterisierung zu wenig interessant. Nach einiger Überwindung ließ ich mich auf den Text ein und musste lachen. Denn da prasselten sämtliche modische Phrasen, deren sich unsere halbwüchsigen Zeitgenossen im jovialen sprachlichen Geplänkel zu bedienen pflegen, über die Seiten ("voll leicht", "in echt", "babyleicht" ), von verbalen Angebereien über Zielspucken und Weitpinkeln bis zu unübertreffbaren Fähigkeiten größerer Brüder, die es sogar zu Stande bringen in eine Geliebte verliebt zu sein, taucht manches auf, was uns auch sonst aus Kindermund entgegenschallt. Eine Kabarettnummer im Kleinen wird da heruntergespult, das Hick-Hack kindlicher Angeberei bildhaft typografisch dargestellt. Manchmal zwar etwas zu langatmig, aber es reizt zum Nachahmen, zum Blödeln. Außerdem scheinen diese umgangssprachlichen Formulierungen wie eine Krankheit auch für Erwachsene ansteckend zu sein, antwortete mir doch eine liebe Bekannte, als ich auf die Illustration hinwies und mich beklagte, dass das seitenweise so weiterginge, mit: "Echt wahr?" *bn* Helene Kukelka

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Personen: Douzou, Olivier Corazza, Lynda

Schlagwörter: Angeben Prahlen Schwindeln