Ein kleines Mädchen, eine Rabenfamilie und ein großer Aufbruch - ein Bilderbuchabenteuer der besonderen Art. (ab 4) (JD) Gemeinsamkeit und Unterschiedlichkeit - diese beiden Pole bestimmen unser soziales Leben und werden daher in Kunst und Literatur in unterschiedlichsten Variationen thematisiert und durchgespielt. Vor allem die Kinder- und Jugendliteratur nimmt gerne die Tierwelt in diese Thematik mit herein. Mowgli lernt bei Kipling die Gesetze des Dschungels, im Gegenzug wird „Schweinchen Babe“ in der Menschenwelt aktiv. Im Unterschied zu diesen Ansätzen interessiert sich Helga Bansch in „Die Rabenrosa“ überhaupt nicht für die Übergänge zwischen diesen beiden Welten, sondern setzt das kleine Mädchen im Stile einer praktizierenden Surrealistin ohne jeden Erklärungsaufwand mitten hinein in die Welt der Raben. Daseinsfreude und Verunsicherung gehen Hand in Hand, Handicaps werden durch Vorteile ausgeglichen. Und dann ist da dieser atemberaubend spannende Aufbruch in den Süden, der das Mädchen auf den Schultern der Rabeneltern dem großen Meer entgegenträgt. Ein schnörkellos ruhig erzählter Text führt durch große Bilderwelten. Das Stakkato von Bildsequenzen wechselt mit weit ausgebreiteten Bildräumen, Perspektivenwechsel verstärken die Lebendigkeit des Geschehens. - Ein wunderschönes Bilderbuch, das nicht auf eine einfache Deutungsebene zielt, sondern die LeserInnen mit einer Fülle an Fragen und Gefühlen beschenkt.||
Personen: Bansch, Helga
JD.N
BAN
Bansch, Helga:
¬Die¬ Rabenrosa / Helga Bansch. - Wien : Jungbrunnen, 2015. - [13] Bl. : überw. Ill. (farb.) ; 21,5 x 25,3 cm
ISBN 978-3-7026-5874-8 fest geb. : ca. € 14,95
JD.N - KuJ-Belletristik