Liebesgeschichte aus dem Japan des 19. Jhs.: Das Land ist im Umbruch, westlicher Einfluss wird spürbar und die Clans aus dem Süden und Norden sind erbitterte Feinde. (DR) In den 1870er Jahren kam es in Japan zur Abschaffung der alten Ständegesellschaft und zur Beilegung der Feindschaft zwischen dem national/imperialistischen und dem progressiv/reformfreudigen Flügel. In diesem Spannungsfeld ist der Roman angesiedelt. Lesley Downer, eine profunde Japankennerin, erzählt die Liebesgeschichte zwischen Taka, der Tochter des berühmten Generals (Samurai) Kitaoka aus dem Süden, und Nobu, einem verarmten Adeligen aus dem Norden. Auf fast 500 Seiten erfahren die LeserInnen jede Menge über die sich wandelnde japanische Gesellschaft und den sich langsam entfaltenden westlichen Einfluss. Bestimmte Kleidung (etwa westliche Anzüge), Nahrung (z.B. Rindfleisch) und Bildung für Mädchen waren Kennzeichen für Familien, die mit der Zeit gehen wollten. Takas Mutter, die Konkubine des Generals, war z.B. schon aufgrund ihrer Korpulenz eine Ausnahmeerscheinung. Die zahlreichen Einblicke in die uns fremde Kultur trösten über die stellenweise etwas dünne "Romeo und Julia"-Geschichte (mit glücklichem Ausgang!) hinweg. Die 13-jährige Taka begegnet uns als sehr eigenständig agierende junge Erwachsene, während Nobu, der "Feind", sich weitgehend von seiner eigenen Geschichte und den Traditionen zu trennen vermag. Empfehlenswert als exotischer, leicht lesbarer Roman für romantische LeserInnen.

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Personen: Downer, Lesley Aeckerle, Susanne (Übers.)