Medium der interaktiven Leseförderung Antolin Mayas Handtäschchen
KuJ-Belletristik

Ein modernes Märchen. (ab 6) (JD) Maya hat einen unbeschreiblich komplizierten Nachnamen. "Hadbiakaprjanoschwilibaitalgarianz" steht auf ihrem Namenschild. Woher der kommt? Von weit her waren ihre Vorfahren ins Land gekommen, mehr weiß Maya nicht. Auch ihr eigenes, ein wenig exotisches Aussehen hat sie fraglos hingenommen. Dann aber gelangt ein geheimnisvolles Täschchen in ihre Hand, darin ein fast blinder Spiegel, aus dem ihr eine orientalische Frau entgegenschaut und die Geschichte nimmt ihren Lauf... Der Autor Franz Hohler und die Illustratorin Jacky Gleich entwickeln dieses moderne Märchen mit traditionellen Stilelementen. Die Dreiheit im Ablauf des Geschehens kehrt immer wieder: Drei Täschchen öffnet Maya, drei weibliche Wesen kommen ihr entgegen und helfen ihr bei der Bewältigung dreier Aufgaben. Dass sie, die ja eigentlich eine biedere Schweizer Versicherungsangestellte ist, in einem orientalischen Schloss landen und einen verzauberten Prinzen erlösen wird, war nicht vorauszusehen. Darum reagiert sie auch relativ kühl auf die (für Märchen typische) Aussicht, sich von diesem, ihr fremden Prinzen zur Belohnung heiraten zu lassen. Letztlich einigt man sich aber, man nennt sich "Hadbiakaprjanoschwilibaitalgarianz-Prinz" und wird "ein gutes Paar". Ob sie "glücklich bis ans Lebensende" sein werden, wird nicht angesprochen, aber Maya bleibt in der Heimat ihrer Vorfahren. Mit dem "cool"-ironischen Text Hohlers korrespondieren Gleichs strenge, klar gezeichnete, reduzierte Illustrationen. Mayas Schweizer Alltag erscheint schmucklos vor graublauem Hintergrund, nur ihr rotes Kleid gibt Hoffnung, dass das Leben doch auch Farbe hat. Mayas anfangs unbewusst sehnsüchtiges, eher ausdrucksloses Gesicht wird zunehmend bewegter, schlauer, verwegener. Das orientalische, in Goldocker getauchte Ambiente nimmt immer mehr Raum auf den Doppelseiten ein. Maya stammt aus dieser exotischen Welt, das wird dem Leser klar - und ihr auch. Die Rückbesinnung auf ihre eigenen Wurzeln verhilft ihr zu einem neuen Lebenskonzept. Sie hat es gewagt, diesen Weg zu gehen. - Empfehlenswert ab 6 Jahren. *bn* Helene Kukelka||||


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Personen: Hohler, Franz Gleich, Jacky (Ill.)

Schlagwörter: Antolin Klasse-3

Interessenkreis: roter Punkt

JE
MAY

Mayas Handtäschchen / eine Geschichte von Franz Hohler mit Bildern von Jacky Gleich. - Düsseldorf : Sauerländer, 2008. - [28] Bl. : zahlr. Ill. (farb.) ; 27 cm cm
ISBN 978-3-7941-5201-8 fest geb. : ca. Eur 16,50

Zugangsnummer: 0017629001 - Barcode: 6104182727
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