Fiktionaler, äußerst einfühlsamer Roman aus Peter van Pels' Perspektive. (ab 13) (JE) In den gut zwei Jahren, in denen sich acht verfolgte Juden im Hinterhaus in Amsterdam auf engstem Raum versteckt hielten, fand Anne Frank - neben der erdachten Freundin Kitty, an die sie in ihrem Tagebuch schreibt - eine verwandte Seele in Peter (im Tagebuch mit dem Pseudonym van Daan bedacht, tatsächlich von Pels). Es gibt bereits eine literarische Verarbeitung von Ellen Feldman, die sich Peters Schicksal widmet, allerdings von der Fiktion ausgeht, dass er überlebt. Sharon Dogars Buch hingegen hält sich sehr genau an die recherchierbaren Fakten und an Anne Franks Tagebuch. Es ist der geglückte Versuch, die Enge, die Angst, die Not, die Sehnsucht nach Normalität und Freiheit sowie die Gefühlswelt eines männlichen Teenagers einprägsam zu schildern. Verschränkt werden die tagebuchartig mit Datum versehenen Berichte mit den kursiv gedruckten Phantasien des sterbenden Peter, der laut Todeslisten ganz kurz vor der Befreiung Anfang Mai 1945 im KZ Mauthausen gestorben ist. Dem mit erst 18 Jahren an vollkommener Erschöpfung zugrunde gegangenen Peter ein fiktives literarisches Denkmal zu setzen, ist eine Idee, die große Anerkennung verdient, zumal sie literarisch äußerst ansprechend umgesetzt worden ist. Als Jungenbuch (ab 13) zum Thema Holocaust für alle Bibliotheken sehr zu empfehlen! *bn* Maria Schmuckermair||||
Freigegeben ab 13 Jahren.
Personen: Dogar, Sharon Spang, Elisabeth (Übers.)
JE
DOG
Dogar, Sharon:
Prinsengracht 263 : die bewegende Geschichte des Jungen, der Anne Frank liebte / Sharon Dogar. - Stuttgart : Thienemann, 2011. - 365 S. - Aus dem Engl. von Elisabeth Spang
ISBN 978-3-522-20124-7 fest geb. : ca. Eur 18,50
JE - KuJ-Belletristik