Die Frage, ob wir unsere Krankheiten selbst erfinden und damit immer kränker werden, bewegt auch Werner Bartens; er will zudem den subjektiv oft nicht unwillkommenen und psychosomatisch wichtigen Nutzen eines Leidens aufklären, den Krankheitsgewinn. Reizdarm, Hyperaktivität, Burn-out-Syndrom, Brummton, Joggerknie – er nimmt Dutzende modischer Diagnosen heran, stellt sie anschaulich, aber neutral dar, fragt nach Anamnesen und Hintergründen, ohne die Pharmabranche unter Generalverdacht zu stellen. Köstlich sind Bartens' „Beipackzettel“ zu den Plus- und Minuspunkten einer Krankheit samt deren Zielgruppen; nach glänzender Beobachtung sind sie treffend, aber nicht verletzend formuliert. Das ist Aufklärung mit viel Kenntnis und Ironie, mit historischem und psychologischem Bewusstsein – geboten ausgerechnet von einem, der sich als Hypochonder sieht. Eckart Klaus Roloff
Personen: Bartens, Werner
NK.H
BAR
Bartens, Werner:
Was hab ich bloß? : die besten Krankheiten der Welt / Werner Bartens. - München : Droemer, 2003. - 383 S.
ISBN 3-426-27244-X
NK.H - Sachbuch