Eine anschauliche und informative Darstellung der Philosophie Wittgensteins, Heideggers, Cassirers und Benjamins zwischen 1919 und 1929. (PI) Die äußerst produktive philosophische Dekade zwischen dem Ende des Ersten Weltkrieges und dem Börsencrash 1929 wurde auch von den vier Persönlichkeiten, die der Philosoph und Moderator Wolfram Eilenberger vorstellt, mit wesentlichen Denkansätzen bereichert: Da ist zunächst der Wiener Milliardärssohn Ludwig Wittgenstein (1889-1951), der 1922 sein Hauptwerk "Tractatus logico-philosophicus" veröffentlichte, auf sein Vermögen verzichtete und einige Jahre als Volksschullehrer wirkte, bis er wieder Anschluss an das akademische Leben in Cambridge suchte. Dann der Mesnersohn und Karrierephilosoph Martin Heidegger (1889-1976), welcher die Philosophie seit Kant als Sackgasse begriff und mit seinem Hauptwerk "Sein und Zeit" (1928ff) die Ontologie auf ein neues Fundament stellte. Schließlich der Neukantianer und Goethe-Kenner Ernst Cassirer (1874-1945), der 1923 sein Hauptwerk "Philosophie der symbolischen Formen" zu veröffentlichen begann. Und zuletzt Walter Benjamin (1892-1940), der ziellose und leicht chaotische Philosoph, Übersetzer und Kulturkritiker, der ab 1927 mit der Herausgabe seines "Passagenwerks" begann, einer Mischung aus Geschichtsphilosophie und Theologie. Eilenbergers historische Collage, die sich gekonnt aus Originaltexten, biografischen Skizzen und historischen Belegen zusammensetzt, erzählt spannend und kenntnisreich das Leben der vier Meister-Denker in der beschriebenen Dekade und gibt zudem eine treffliche Einführung in deren Denken.
Personen: Eilenberger, Wolfram
PI
EIL
Eilenberger, Wolfram:
Zeit der Zauberer : das große Jahrzehnt der Philosophie 1919-1929 / Wolfram Eilenberger. - Stuttgart : Klett-Cotta, 2018. - 429 S., [8] Bl. : Ill.
ISBN 978-3-608-94763-2 fest geb. : ca. € 25,80
PI - Sachbuch