Rätselhafte mathematische Symbole werden an Tatorten zurückgelassen. (DR) Der Ich-Erzähler, ein junger Doktorand aus Argentinien, ist gerade in Oxford angekommen, als er seine Haushälterin tot auffindet. Arthur Seldom, Mathematikprofessor und Autor eines Buchs über Serienkiller, wird ein mathematisches Symbol mit einem Hinweis auf den Mord zugespielt. Der namenlose Doktorand und Seldom machen sich daran, das Rätsel zu lösen. Wie bereits befürchtet, folgen weitere Morde, die eines gemeinsam haben - die Opfer hätten ohnehin nicht mehr lange zu leben gehabt. Seldom vermutet, dass die Symbolfolge auf den uralten Orden der Pythagoräer hinweist, der angeblich nicht mehr existiert. Dem argentinischen Autor und Doktor der Mathematik Guillermo Martinez ist hier eine clevere Geschichte gelungen, die mit überraschenden Wendungen und einem ebensolchen Schluss aufwartet. Sie ist ruhig und ohne Action erzählt, was sehr gut zum Charme der altehrwürdigen Universitätsstadt passt. Ein gewisses Interesse an Mathematik ist von Vorteil, denn Professor Seldom und der Doktorand diskutieren mit Begeisterung über Gödels Theorem, Axiomensysteme oder Wittgensteins "Paradox der Regelfolge". Wer wie ich nicht zu den mathematischen Koryphäen zu zählen ist, kann der Geschichte trotzdem problemlos folgen, die übrigens bereits 2006 unter dem Titel "Die Pythagoras-Morde" erschienen ist.
Personen: Martínez, Guillermo Ammar, Angelica
DR Mart
Martínez, Guillermo:
¬Die¬ Oxford-Morde : Kriminalroman / Guillermo Martínez. Aus dem argent. Spanisch von Angelica Ammar. - 1. Aufl. - Köln : Eichborn, 2020. - 220 S.
ISBN 978-3-8479-0047-4 kart. : ca. EUR 14,40
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