Die neunjährige Jo liebt Actionfilme und träumt davon, selbst eine Superheldin zu sein. Ihr größter Wunsch: einen Film zu drehen, in dem sie selbst die Hauptrolle spielt. In ihrer Fantasie vergisst sie, dass sie unheilbar krank ist. Irgendwann kann Jos Schwester nicht mehr mit ansehen, wie das lebensfrohe Mädchen die kostbare Zeit, die ihm noch bleibt, nur im Bett verbringt. Sie ermutigt Jo, an ihre magischen Kräfte zu glauben und animiert das ganze Dorf, Jos Traum wahr werden zu lassen...
„Supa Modo“ handelt vom Sterben eines neunjährigen, an Krebs erkrankten Mädchens. Doch statt in lähmender Trauer und unbewältigtem Leiden zu verharren, entwickelt sich daraus eine temperamentvolle, zunehmend sogar ansteckend heitere Geschichte, die vor Lebensglauben und Daseinsfreude, Mitmenschlichkeit und Solidarität nur so sprüht.
Das Allerbeste daran: „Supa Modo“ ist ein Kinderfilm. Damit aber definitiv kein Film, der in die Nische einer Wochenend-Frühvorstellung für die „lieben Kleinen“ gehört. Im Gegenteil: Jeder Erwachsene, der den Film (der im Rahmen von Tom Tykwers deutsch-kenianischem Produktionskollektiv One Fine Day entstand) nicht mit oder ohne Kinder sieht, verpasst ein temperamentvolles Drama um kindliche Stärke, vitale Trauerarbeit, solidarisch gelebte Fantasie – und vor allem: eine der schönsten Liebeserklärungen an die Zauberkraft des Kinos.
„Supa Modo“ spielt in einer ländlichen Community in Kenia, in der traditionell gewachsenes Miteinander, Religiosität und Volksglauben, aber auch Selbstgenügsamkeit und Improvisationskunst angesichts ärmlicher Lebensverhältnisse den Rahmen vorgeben. Gerade hier entfaltet das Kino noch seine heilende Kraft: Wenn Kino-DJ Mike in einem Kinderkrankenhaus den kleinen Patienten einen Actionfilm einspricht und aus dem trivialen Stoff eine Art Volksmärchen macht, dann hängt auch die kleine Jo mit ihrer Bewunderung für Superhelden an seinen Lippen. Und wenn sie mit ihrem letzten Lebenswunsch, selbst einmal eine starke Filmheldin zu werden, ihre verzweifelnde Mutter, ihre Schwester und bald die ganze Dorfgemeinschaft in Bann schlägt, dann wird aus „Supa Modo“ selbst ein Superhelden-Film der anderen Art: Trauer und Abschiedsschmerz werden erträglich dank des unzerstörbaren Glaubens an eine Fantasie, der kein Sterben etwas anhaben kann.
Aus dem Urteil der FBW-Jugend Filmjury: "Wir geben dem Film 4 Sterne, da der Film auf originelle, berührende und fröhliche Weise ein schwieriges und trauriges Thema anspricht. Uns hat der Film durch die passend eingesetzte Musik, die gute Kamera, welche schöne Bilder einfängt, sowie die starken Farben, welche im Kontrast zum ernsten Thema stehen, überzeugt. (...) Interessant ist der Film, weil durch die afrikanische Kultur und Denkweise die Handlung anders gestaltet ist, als wir es vermutet hätten. Wir empfehlen den Film ab 10 bis 99 Jahren, weil jüngere Zuschauer die Hintergründe des Filmes nicht verstehen werden." (jugend-filmjury.com)
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Supa Modo
Schauspieler: Dinah Githinji, Stycie Waweru, Joseph Omari, Johnson Gitau Chege, Marrianne Nungo, Rita Njenga, Humphrey Maina, Neliex Nderitu, Nyawara Ndambia; Drehbuch: Wanjeri Gakuru, Mugambi Nthiga; Kamera: Volker Tittel; Produktion: Marie Steinmann-Tykwer, Tom Tykwer, Sarika Hemi Lakhani, Ginger Wilson, Guy Wilson; Musik: Sean Peevers; Montage: Christian Krämer; Regie: Likarion Wainaina
Deutschland/Kenia 2018; FSK 0; Sprachfassung: Deutsch; 1 Online-Ressource (74 min); Bild: 16:9 HD
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