Neun melancholische bis bitterböse Geschichten um konkurrierende Beziehungen zwischen Mann und Frau, Jung und Alt, Dorf und Stadt.
Elfriede Hammerls neun Geschichten kreisen um konkurrierende Beziehungskonstellationen. Eine Frau zwischen zwei Männern, gewissenhaft versus lax, unternehmungslustig versus lahm. Die klischeehaften Thesen beschreiben mehr, als dass sie Lebendiges zeigen. Das nervt zunächst beim Lesen, auch wenn am Ende eine Wendung eintritt. Doch zunehmend gewinnen die Erzählungen an Drive und beginnen zu fesseln. Man muss sich als Leserin oder Leser erst an den Stil gewöhnen, dass man eine gehässige Perspektive aufgezeigt bekommt, mit der man sich nicht identifizieren möchte. Zum Beispiel in der Geschichte "Die Nachbarin": Darin ist Daisy gerade mit Mann und Kind aus der Stadt aufs Land gezogen. Sie vermisst ihre Stadtbekanntschaften. Die anderen Familien im Dorf haben ihre Eltern zu Hilfe bei Reparaturen und Kinderbetreuung. Für Daisy ist Nachbarin Karin Bauer die Lösung. Doch ihr Hass wächst, weil diese so gar nicht Daisys Vorstellung von einer Ersatzoma entspricht. - Die bitterbösen Geschichten der österreichischen Kolumnistin und Feministin Elfriede Hammerl sind für größere Bestände durchaus gut geeignet.
[Quelle: Sankt Michaelsbund buchprofile-Rezension von Karin Blank]
Personen: Hammerl, Elfriede
Ham
Hammerl, Elfriede:
Alte Geschichten : Erzählungen / Elfriede Hammerl. - Wien : Kremayr & Scheriau GmbH & Co. KG, 2018. - 190 Seiten
ISBN 978-3-218-01106-8 : EUR 5,49
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