Annette engagiert sich in der kommunistischen Résistance für verfolgte Juden gegen die deutschen Besatzer. Sie studiert und wird Ärztin. Sie heiratet und bekommt drei Kinder. In den 50ern macht sie bei der FLN für ein unabhängiges Algerien mit. Sie wird erwischt und zu 10 Jahren Haft verurteilt. Sie flieht nach Algerien und arbeitet im Gesundheitssystem, bis dort geputscht wird. In der Schweiz findet sie Arbeit und eine Heimat. Sie hat einen Instinkt für Hilfsbedürftige, Fremde und Unterdrückte, denen sie vorbehaltlos hilft. Sie hat die positive Blindheit vor Gefahr. Und sie ist negativ blind gegenüber Gefahr, die ihr droht. Ihre Kinder wachsen ohne Mutter auf - ein Preis, den sie zahlen muss. Es ist ein Lebensbild voller Wärme, Achtung und Tiefe entstanden. Die Form des Epos sind ungebundene Verse. Das Ganze ist an einigen Stellen leicht ironisch gebrochen. Das Buch ist in Form und Inhalt ein großes Geschenk an die Leserschaft.
Für frauenbewegte Gruppen; Friedensgruppen; Literaturgottesdienste; Menschen, die Freude an interessanten, herausragenden Lebensgeschichten haben; Schüler, die im Unterricht eine Heldin vorstellen sollen;
Rezensent: Martin Schulz
Beaumanoir, Anne * 1923
[Quelle: Eliport]
Personen: Weber, Anne
Bb Bea
Weber, Anne:
Annette, ein Heldinnenepos / Anne Weber. - Siebste Auflage. - Berlin : MSB Matthes & Seitz Berlin Verlagsgesellschaft mbH, 2020. - 207 Seiten
ISBN 978-3-95757-845-7 Festeinband : 11,88 EUR
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch