Im Dorf der Treibgutsammler, einer Art Slum im historischen Göteborg, wird ein gut gekleideter Herr ermordet aufgefunden.
Rezension
Die ausgefallenen tödlichen Verletzungen des Ermordeten - es wurde eine Garotte verwendet - erinnern Kommissar Gunnarsson an einen kürzlich gelesenen Krimi. So führt eine erste Spur zu dem geheimnisvollen Autor, der als einziger gefährlicher und psychisch gestörter Verbrecher in einer ehemaligen Quarantänestation auf Bronsholmen, der sogenannten "Pestinsel", weit draußen im Schärengarten vor Göteborg gefangen gehalten wird. Gunnarssons ehemalige Verlobte, eine angehende Journalistin, die sich als Dienstmädchen auf der Insel einschleicht, bekommt Einblick in die wahren Lebensumstände des Gefangenen und in die Schmugglergeschäfte der Inselbewohner. Dabei gerät sie selbst in große Gefahr. - Der angenehme Sprachstil und die teils humorvollen Schilderungen des Alltagsgeschehens am Anfang des 20. Jahrhunderts entschärfen die teils düstere, nicht ganz ohne Grausamkeiten auskommende Krimihandlung, dessen Fiktion sich teilweise mit historischen Fakten vermischt.
Eine lesenswerte Lektüre, dessen gemächlicher Beginn sich zu einem atmosphärisch dichten Geschehen steigert.
[Quelle: Eliport, Rezensentin: Natascha Rothert-Reimann]
Personen: Hermanson, Marie Elsässer, Regine
Her
Hermanson, Marie:
Die Pestinsel : Roman / Marie Hermanson ; aus dem Schwedischen von Regine Elsässer. - Erste Auflage. - Berlin : Insel Verlag, 2022. - 328 Seiten
ISBN 978-3-458-68234-9 Broschur : EUR 3,19
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