Der nahezu unfreiwillige Weg der Völker Europas in den Ersten Weltkrieg.
Der englische Historiker beschreibt in seiner umfangreichen, aber gut verständlichen Darstellung die Polarisierung Europas im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jh. bis 1914. Dabei behandelt er die Stellung der einzelnen Nationen im Gefüge der Staaten, ihre Stabilität oder Labilität im Innern, ihre außenpolitischen Interessen und Gefahren und vor allem die entscheidenden Personen, die Monarchen, Politiker und Strategen. Besonderes Augenmerk richtet er dabei auf die Entwicklung auf dem Balkan, vor allem in Serbien. Minutiös erklärt er die Ereignisse und politischen Reaktionen in den Hauptstädten. Die Hintergründe bei der Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand in Sarajewo, die in das Attentat verwickelten Männer und den Ablauf des Attentats stellt er ausführlich und übersichtlich dar. Clark zeigt, wie komplex die Entwicklung war, die zum Ausbruch der Katastrophe führte. Er lehnt die Alleinschuld Deutschlands ab, ohne dessen verhängnisvolle Rolle zu schmälern. Nach seiner Ansicht sind die Völker in den Krieg eher hineingeschlittert, ohne ihn wirklich zu wollen. Die deutsche Übersetzung ist dieser bedeutenden Darstellung adäquat. - Ab mittleren Beständen sehr empfohlen.
(Quelle: Buchprofile, Helmut Eggl)
Personen: Clark, Christopher Juraschitz, Norbert
Gg 3 Cla
Clark, Christopher:
Die Schlafwandler - wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog / Christopher Clark. - München : Deutsche Verlags-Anstalt, 2013. - 895 Seiten
ISBN 978-3-421-04359-7 Festeinband : 12,49 EUR
Europäische Staaten - Buch