Manchmal amüsant präsentierte Klischees zu Bayern (und "Preißn").
Der aus Wuppertal stammende Jochen besucht für ein Wochenende seine Freundin Magdalena in München und Niederbayern, um ihre Familie kennenzulernen und um, soviel sei verraten, ihr einen Heiratsantrag zu stellen. Doch die Reise offenbart dem "Nordlicht" auch, dass in Bayern die Uhren anders laufen... - das Konzept der "Fettnäpfchenführer" ist einfach: eingebettet in eine Rahmenhandlung werden Stereotypen und Missverständnisse, auf die Deutsche ohne Vorkenntnisse beim Aufenthalt in einem anderen Land treffen können, erzählt und aufgeklärt. Was sich, je nach Kenntnissen und Talent der Autor/innen, oft mit Gewinn lesen lässt. Dieses Grundkonzept versagt aber weitgehend bei einem Fettnäpfchenführer zu Bayern. Denn damit das Modell funktioniert, muss sich Jochen aus Wuppertal verhalten, als hätte er noch nie Berührungen mit Bayern (oder Regionen außerhalb seiner näheren Heimat) gehabt und Magdalena muss wiederum die urbayerische junge Frau geben. Manche Episoden des Buchs lesen sich gut, aber man bleibt nach der Lektüre ungläubig zurück, denn so bayerisch (und damit auch "nicht-deutsch"), wie es hier präsentiert wird, sind München und Bayern nicht. Auch konnte es nicht ausbleiben, dass sich trotz einiger Exkurse alle "Fettnäpfchen" auf München und Altbayern beschränken. Das Buch empfiehlt sich immerhin für Bayern, die wissen wollen, wie sie von Nichtbayern gesehen werden.
[Quelle: St. Michaelsbund, Friedrich Röhrer-Ertl]

---

---

Weiterführende Informationen

• Inhaltsverzeichnis
• Inhaltsverzeichnis

---

Serie / Reihe: Fettnäpfchenführer

Personen: Luck, Nadine

Schlagwörter: Franken Bamberg Regensburg München Fußball Passau

Interessenkreis: Bayern