Kindheitserlebnisse aus dem Deutschland zu Beginn der 1970er Jahre.
Rezension
Dass der Vater des Autors und heutigen bekannten Schauspielers Bundeskanzler war, ist für ihn als Kind fast irrelevant. So blenden denn auch die wohl weitgehend autobiographischen Erinnerungen dies recht konsequent aus. Ausnahmen sind die Begegnungen mit dem allgegenwärtigen Sicherheitspersonal oder mit Herbert Wehner und dem Nachbarn Heinrich Lübke. Im Kern geht es in den vierzehn kurzen Geschichten vielmehr um die für ein Kind wirklich wichtigen Dinge des Lebens wie die Eltern, die Freunde, die Schule, den Urlaub, das Fahrrad oder den Sport. Eine Botschaft der erstaunlich präzisen Rückblenden in das eigene Kindsein ist, dass Erwachsene gerne von einer unbeschwerten Kindheit sprechen; Kinder sind aber viel aufmerksamer als es scheint, und spüren deshalb vielfältige Belastungen und fühlen sich in nicht wenigen Situationen unverstanden. Dies zu vermitteln, gelingt dem Ich-Erzähler in authentischer Sprache leicht und oft humorvoll und damit exzellent.
Die Geschichten sprechen alle Altersgruppen und beide Geschlechter und damit eine sehr große Zielgruppe an. Auch für Patientenbüchereien gut geeignet.
[Quelle: Eliport, Rezensent: Tobias Behnen]
Personen: Brandt, Matthias
Bra
Brandt, Matthias:
Raumpatroille : Geschichten / Matthias Brandt. - 8. Auflage. - Köln : Verlag Kiepenheuer & Witsch, 2020. - 171 Seiten
ISBN 978-3-462-05157-5 kartoniert : EUR 10,00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch