Die Geschichte eines Wall-Street-Milliardärs der 20er Jahre und seiner Frau, aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt.
Der Roman besteht aus vier fiktiven Manuskripten. Der erste Text "Verpflichtungen" ist die fiktionale Lebensgeschichte des New Yorker Finanzgenies Benjamin Rask, der ein sagenhaftes Geschick hat, durch geniale Spekulationen am Aktienmarkt der 20er Jahre sein Geld zu vermehren. Doch erst als er Helen Brevoort heiratet, erfährt sein Leben erstmals einen Sinn. Um das unergründliche Paar, das sich dem gesellschaftlichen Leben entzieht, ranken sich böse Gerüchte. Als Helens Nervenleiden eskaliert, lässt Benjamin seine Frau in ein Sanatorium in der Schweiz bringen. Der zweite Text "Mein Leben" ist die Familiengeschichte von Andrew Bevel, der die Vorlage für die literarische Figur Benjamin Rask bildete. Andrew erbt ein gewaltiges Vermögen, das er durch Börsenspekulationen weiter vermehrt. Der Milliardär heiratet Mildred, die die Wohltätigkeitsarbeit seiner Mutter fortsetzt, jedoch viel zu früh in einem Sanatorium in der Schweiz stirbt. Der dritte Text "Erinnerte Memoiren" wurde von Ida Partenza verfasst. Die alte Frau erzählt rückblickend von ihrer Familie und ihrer Tätigkeit in den 1920er Jahren als sie als Ghostwriterin Andrew Bevels half, seine Memoiren zu schreiben. Immer wieder beschäftigen sie Fragen zu dem New Yorker Finanzgenie und nun im Alter gelangt sie an Unterlagen aus einem Archiv, von denen sie hofft, dass sie ihre Fragen beantworten. Der vierte Text "Vereinbarungen" bietet einen Einblick in die Tagebuchaufzeichnungen von Mildred Bevel, die sie im Sanatorium in der Schweiz kurz vor ihrem Tod geschrieben hat und die so manches aus den vorherigen Texten in einem neuen Licht erscheinen lassen. - Der Autor, ein Sprachvirtuose, beschäftigt sich in seinem ungewöhnlich konstruierten Roman mit dem großen amerikanischen Mythos des Kapitals, der vergifteten Macht des Geldes. Daneben thematisiert er das Miteinander von Männern und Frauen sowie Fragen um Moral und Wahrheit. Ein stellenweise brillanter, vielschichtiger Roman, den man sich aber durch permanentes Mitdenken erarbeiten muss. Eine Bereicherung.
[Quelle: St. Michaelsbund, Günther Freund]

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Personen: Díaz, Hernán Meyer, Hannes

Schlagwörter: Manhattan 1920 Finanzwelt