Eine junge Frau verschanzt sich wenige Stunden vor ihrer Hochzeit in ihrem Zimmer und stellt die Nerven aller Beteiligten auf eine harte Probe.
Margi und Matti wollen heiraten, und viele der Gäste sind bereits am Ort der Hochzeitsfeierlichkeiten eingetroffen. Die Familienmitglieder versammeln sich in der Wohnung der Brautmutter, als die junge Frau sich ohne ersichtlichen Grund in ihrem Zimmer einschließt. Zum Entsetzen aller teilt sie ihnen durch die geschlossene Tür nur mit, dass sie nicht heiraten werde. Der Bräutigam ist zuerst konsterniert, dann wütend, später zunehmend verzweifelt. Margis Mutter steht der Situation vollkommen rat- und hilflos gegenüber. Die zukünftigen Schwiegereltern ergehen sich in Vorwürfen und berechnen die Kosten, die ihnen durch die überstürzte Absage der Hochzeit entstehen werden. Schließlich lässt Mattis Mutter eine Psychologin kommen, die auf derartige Panikreaktionen spezialisiert ist und die sich sträubende Braut zur Vernunft bringen soll. Als einzige Reaktion schiebt Margi ein Gedicht der bereits verstorbenen Dichterin Lea Goldberg unter der Tür hindurch, das jedoch alle Beteiligten nur noch ratloser werden lässt. Schließlich kommt man auf die Idee, einen Kranwagen mit einer ausziehbaren Leiter zu organisieren, um so von außen Margis Zimmer zu erreichen. Das Geschehen verlagert sich von nun an auf die Straße, wodurch Nachbarn und Passanten aufmerksam werden und unangenehme Fragen stellen. Weil die Braut auch weiterhin stur bleibt, gibt die Psychologin entnervt auf und zu allem Überfluss wird auch noch der palästinensische Kranfahrer von der Polizei wegen deutlich erkennbarem Terrorverdacht verhaftet. - Ein tragikomischer Roman voller hintergründigem Humor, der für alle Büchereien zu empfehlen ist. (Übers.: Gundula Schiffer)
[Quelle: Sankt Michaelsbund buchprofile-Rezension von Josef Schnurrer]
Personen: Matalon, Ronit
Mat
Matalon, Ronit:
Und die Braut schloss die Tür : Roman / Ronit Matalon; aus dem Hebräischen von Gundula Schiffer. - 1. Auflage. - München : Luchterhand Literaturverlag, 2018. - 158 Seiten
ISBN 978-3-630-87564-4 Festeinband : EUR 3,68
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