Gut vierzig Jahre nach dem irdischen Wirken des Jesus von Nazareth erzählt der Autor Markus die Ereignisse um Jesus nicht, um im "objektiven" Sinn Historie zu erzählen, sondern als "fundierende Geschichte". Als solche gibt sie Antwort auf die Frage, welche Bedeutung das einmalige Leben und Wirken des Menschen Jesus für die Leser hat. Das was in Galiläa einstmals wie erzählt geschehen ist, soll auch den Lesern widerfahren. Erst wenn es dazu kommt, ist das erzählte Geschehen an sein Ziel gekommen und erneut Wirklichkeit geworden, was sich damals ereignet hat. Es geht im Markusevangelium also um Erinnerung als Vergegenwärtigung. Durch die Erzählung entsteht Jesu "Welt" neu, in die der Leser eintreten kann. Das Markusevangelium ist als bewusst gestaltete Erzählung voll rätselhafter Züge aufzufassen. Den vom Erzähler vermittelten Kommunikationsvorgängen im Text ist nachzugehen und die Aufmerksamkeit auf die Kommunikation zwischen dem Text (Autor) und den Lesern zu lenken.
Personen: Pesch, Rudolf
Ex/Bib/NT 87
Pesch, Rudolf:
Das Markus-Evangelium. - 1. Auflage. - Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, 1979. - 414 Seiten
ISBN 978-3-534-07263-7 Festeinband : 2,00 EUR
Exegese/ Bibel/ Neues Testament - Buch