Michael Rothberg zeichnet eine erinnerungskulturelle Tradition von der Nachkriegszeit bis ins 21. Jahrhundert nach, die von wechselseitigen Bezugnahmen zwischen Kolonialismus, Sklaverei, Rassismus und Nationalsozialismus, Holocaust, Antisemitismus gekennzeichnet ist. Dieses Archiv der multidirektionalen Erinnerung, das Hannah Arendt, Aimé Césaire, W.E.B. Du Bois, Marguerite Duras, Michael Haneke und andere versammelt, deutet darauf hin, dass sich Opferkonkurrenz und Aufmerksamkeitskonflikte auf dem Feld der Erinnerung vermeiden lassen. Vielmehr rücken Analogiebildungen, Querverweise und Vergleiche in den Fokus. Dadurch wird die Erinnerung an spezifische historische Ereignisse verstärkt und die Spezifik der jeweiligen Gewaltgeschichten und Herrschaftsverhältnisse nicht infrage gestellt.
Weiterführende Informationen
Personen: Rothberg, Michael Henninger, Max Axster, Felix König, Jana
GE 1.16-51
Rothberg, Michael:
Multidirektionale Erinnerung : Holocaustgedenken im Zeitalter der Dekolonisierung / Michael Rothberg. - Erstausgabe. - Berlin : Metropol, 2021. - 404 Seiten : Fotos (schwarz-weiß) ; 24 cm. - aus dem Englischen übersetzt
ISBN 978-3-86331-558-0 Festeinband : 24.00 EUR
Geschichte - Deutsche Geschichte nach 1945 - Zeitgeschichte - Buch