Steffens, Maurice
Wofür würde ich bis ans Ende der Welt gehen? - Ausgabe 2/2024
Zeitschriftenheft

Kaum eine religiöse Praxis des Christentums hat eine solche Renaissance erfahren wie das Pilgern. Wenn Schüler/-innen im Religionsunterricht mit dem Pilgern konfrontiert werden, so wird dies häufig als Relikt aus einer Zeit, in der die Heiligenverehrung noch eine größere Rolle in der Glaubenspraxis einnahm, bezeichnet. Jedoch, gerade in einer von einem spirituell-religiösen Pluralismus geprägten Gegenwartsgesellschaft gewinnt das Pilgern als (inter-)religiöse Praxis eine immer größere Bedeutung.

Die Schüler/-innen der Jahrgangsstufen sieben und acht befinden sich in einer Altersstufe, die sich stark mit der Identitätsbildung beschäftigt und auseinandersetzt. Die Jugendlichen versuchen herauszufinden, wer sie sind und was sie wirklich wollen. Der Aspekt der Selbstreflektion spielt hierbei eine große Rolle. So gibt es aktuell den Trend, dass Gedanken und Gefühle in sogenannten Blogs oder digitalen Tagebüchern und "Storys" festgehalten werden. Teils nur für sich und im kleinen Rahmen, teils aber auch frei einzusehen für die Öffentlichkeit. Hinzu kommt, dass aktuell immer häufiger Influencer von erholsamen Wanderurlauben berichten - ohne die Nutzung digitaler Medien während der Zeit - und gerne Zeit in der Natur verbringen. Für die Heranwachsenden ist das Wandern dadurch möglicherweise auch eine Inspiration, weil sie es ihren Vorbildern gleichtun wollen, sich in der Natur zu bewegen und sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Sie tun dies vielleicht nicht unter dem Motto einer "Pilgerreise", aber dennoch beschäftigen sie sich bewusst oder unbewusst mit Themen, die auch beim Pilgern eine Rolle spielen. Durch die positiven Geschichten anderer über eine (kürzere) Zeit ohne digitale Medien kommen die Heranwachsenden einmal zur Ruhe. Denn die Jugendlichen sind ständig und stetig von Informationen, sozialen Medien und anderen Ablenkungen umgeben, sodass immer häufiger der Wunsch nach einer Auszeit und einer Pause vom sozialen Drucks entsteht, welche in der Natur gefunden werden kann.

Eben dieses Selbst wird beim Pilgern in den Mittelpunkt gesetzt. Der Heilige Franziskus charakterisierte Pilgern einst als "Beten mit den Füßen" und beschrieb damit eine besondere Form des Beziehungsaufbaus zu sich selbst, zum Nächsten und zu Gott. Pilgern wird gleichsam zu einer zeitgenössischen Form populärer Religiosität und Spiritualität, die persönlich-spirituelle Gewissheiten hervorbringt. Dieses Heft möchte einen zeitgenössischen Zugang zum Phänomen des Pilgerns schaffen und den Schülern und Schülerinnen Lust auf ein Ausprobieren machen.


Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.

Serie / Reihe: Mein Fach - Religion Sek I 2

Personen: Steffens, Maurice Steffens, Christina Machliner, Janine

Schlagwörter: Pilgerwesen Unterrichtsmaterial Unterrichtsmaterialien Pilger Pilgerreise Pilgerweg Pilgerfahrt Pilgerin Pilgerwege Pilgerreisen Pilgerschaft

Interessenkreis: Referendare Sek I Lehrkräfte

Z/Sek/MFRelS1 02/24

Steffens, Maurice:
Wofür würde ich bis ans Ende der Welt gehen? - Ausgabe 2/2024. - 1. Auflage. - Aachen : Bergmoser + Höller, 2024. - 28 Seiten : Illustrationen; Grafiken + 2 OH-Folien. - (Mein Fach - Religion Sek I; 2)
ISSN 2941-6884 geheftet : 22,40 EUR

Zugangsnummer: 2024/0080 - Barcode: 00202754
Zeitschrift Mein Fach - Religion Sek I - Zeitschriftenheft