Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende, und in Berlin versucht man das tägliche Leben trotz aller Widrigkeiten zu meistern. Die Familie Thalheim, Inhaberin des gutgehenden gleichnamigen Kaufhauses, wurde auch nicht vom Krieg verschont. Rike, die älteste der 3 Schwestern, muss den kriegsversehrten Vater ersetzen und versucht die Familie durchzubringen. Silvie, die Zwillingsschwester des vermissten Oskar, ist eigentlich eine recht unkonventionelle Künstlerin, die zielstrebig an ihrer Karriere arbeitet. Florentine, die jüngste der drei, lebt ihre Pubertät voll aus. Claire, die zweite Frau des Patriarchen, ist nur bedacht, die Familie zusammenzuhalten und überlässt das ehemalige Modehaus komplett Rikes geschäftlichem Geschick. Diese versucht durch den Wiederaufbau des Familienunternehmens die zerbombte Stadt wieder mit etwas Farbe zu beleben und etwas Aufschwung zu erzielen. Kein leichtes Unterfangen in Nachkriegszeiten. Die Währungsreform scheint zu greifen, doch genau da trifft die Familie, allen voran Rike, auf ein dunkles Geheimnis. Dieser erste Teil begleitet uns durch die Zeit des Wiederaufbaus einer Stadt, die immer noch nicht frei ist. Die russische Herrschaft ist ständig präsent, die Hilfe der alliierten Westmächte und die Zeiten der Luftbrücke werden eindrücklich geschildert, genauso wie die Kraft der Trümmerfrauen, die listig ihre Lebensmittelmarken auch auf dem Schwarzmarkt einsetzten, um der Hungersnot zu entkommen. Auch wegen dieser geschichtlichen Passagen finde ich diesen Roman als sehr lesenswert. Passt in jede Bibliothek und ist keineswegs reine Frauenlektüre.
Personen: Riebe, Brigitte
Riebe, Brigitte:
Die Schwestern vom Ku'damm (01) - Jahre des Aufbaus. - Reinbek bei Hamburg : Wunderlich, 2019. - 429 Seiten ; 21 cm, 519 g
ISBN 978-3-8052-0337-1 Festeinband : 20.60 (AT)
Schöne Literatur - Signatur: SL Riebe - Buch