Ähnlich wie Karl Kraus, der in seinem Monumental-Dokumentardrama "Die letzten Tage der Menschheit" den Ersten Weltkrieg so genial anhand von Dokumenten, Propagandamaterial und Zitaten aller Art darstellte, zeigt auch die bekannte Historikerin Brigitte Hamann mit der vorliegenden Bild- und Textdokumentation die Innenansicht dieser Katastrophe. Dabei geht sie chronologisch vor, kommentiert das Material und bietet dosiert und gut lesbar nötige Hintergrundinformationen. Sie wählt Briefe und Bildmaterial aus ihrem Familienarchiv aus, ergänzt wird dieser persönliche Zugang mit einer Fülle zeitgenössischer Bilder, Propagandakarten, Plakate, Karikaturen, Zeitungsartikel etc. Weiters bietet sie noch vier Zeitzeugen auf, darunter Arthur Schnitzler und Käthe Kollwitz. Feldpostbriefe, Kriegsbriefe österreichischer, deutscher und französischer Soldaten dokumentieren den Widerspruch von offizieller Kriegsbegeisterung und mörderischer Realität, von Gräuelpropaganda und historischer Wahrheit. In der Kombination und Konfrontation von imaginären und unrealistischen Kriegsbildern mit den Alltagserfahrungen der Soldaten und der Menschen an der "Heimatfront" entsteht ein erschreckendes Bild menschenverachtender Politik und mörderischer Klischees.
Personen: Hamann, Brigitte
Ekn 3 Haman
Hamann, Brigitte:
¬Der¬ Erste Weltkrieg : Wahrheit und Lüge in Bildern und Texten / Brigitte Hamann. - 2. Aufl. - München : Piper, 2004. - 191 S. : zahlr. Ill. (farb.) : Abb. ; 28 cm
ISBN 978-3-492-04590-2 fest geb.
Weltgeschichte von 1914 bis 1918 (Allgemeines) - Buch